Sicherer Umgang mit Strom
Wir gehen so selbstverständlich mit Strom und elektrischen Geräten um, dass wir Risiken wie Stromschläge und Brände kaum realisieren. Doch es gibt einige wichtige Regeln, um Strom sicher zu nutzen und das Unfallrisiko zu senken.
Auf dieser Seite finden Sie Präventionstipps zum sicheren Umgang mit Strom. Klicken Sie auf die weiterführenden Links, um mehr Infos zu dem jeweiligen Thema zu erhalten.
Sicherungen nicht manipulieren
Sicherungen verhindern, dass das Stromnetz oder elektrische Geräte überlastet werden. Das wiederum schützt vor Bränden. Wer Sicherungen in Eigenregie manipuliert, schafft sich ein hohes Unfallrisiko. Sämtliche Veränderungen und Reparaturen am Sicherungskasten müssen von einer Fachperson ausgeführt werden.
FI-Schutzschalter
Übliche Haushaltssicherungen allein reichen nicht immer aus, um vor einem tödlichen Stromschlag zu schützen. Weitergehenden Schutz bietet ein Fehlerstrom-Schutzschalter (RCD). Er registriert, vereinfacht gesagt, wenn zwischen zu- und abfließendem Strom eine Differenz entsteht und schaltet den Stromkreis sofort aus. Ein kleiner Stromschlag ist dann zwar noch möglich, es besteht aber keine Lebensgefahr.
Wo ein FI-Schutzschalter besonders zu empfehlen und gesetzlich vorgeschrieben ist, erfahren Sie hier:
Eine tödliche Kombination: Strom und Wasser
Häufige Ursache von Stromunfällen sind vom Badewannenrand ins Wasser gerutschte Elektrogeräte wie Haartrockner, Rasierer oder auch Smartphones an ungeeigneten Ladestationen.
Verwenden Sie deshalb elektrische Geräte, die an das Stromnetz angeschlossen sind, nie in der Nähe einer befüllten Badewanne. Ziehen Sie den Stecker, bevor Sie Elektrogeräte in die Nähe von Wasser bringen!
Elektrische Geräte regelmäßig prüfen
Technische Defekte oder unsachgemäßer Gebrauch können bei elektrischen Geräten schnell zu einem Brand oder Stromschlag führen.
Zur Vorbeugung eines Unfalls sollten Sie diese Sicherheitstipps beachten:
- Prüfen Sie elektrische Geräte regelmäßig.
- Achten Sie beim Kauf auf das CE-Kennzeichen sowie das Prüfzeichen „Geprüfte Sicherheit“, auch bekannt als GS-Zeichen.
- Lesen Sie die Betriebsanleitung aufmerksam durch und verwenden Sie Geräte nur bestimmungsgemäß.
- Benutzen Sie keine Geräte mit Beschädigungen an Gehäuse, Isolierung oder Kabel, mit einem Defekt oder Wackelkontakt. Lassen Sie solche Geräte von einer Elektrofachkraft überprüfen und reparieren. Oder entsorgen Sie es.
- Trennen Sie das Gerät bei Schmorgeruch sofort vom Stromnetz. Lassen Sie es überprüfen – auch wenn es noch funktioniert.
- Geräte, die warm werden, dürfen nicht abgedeckt werden und nicht in der Nähe von leicht brennbaren Gegenständen stehen.
- Ziehen Sie Elektrokabel immer am Stecker, nicht am Kabel aus der Steckdose. Vermeiden Sie festes Aufwickeln und Knickstellen.
Die folgenden Seiten enthalten weitere Informationen dazu, wie Sie Stromunfälle vermeiden und elektrische Haushaltsgeräte sicher nutzen.
Stand-by erhöht die Brandgefahr
Im Stand-by-Betrieb ist die Gefahr größer, dass Elektrogeräte zu schmoren beginnen und einen Brand verursachen, wenn sie lange Zeit unbeaufsichtigt sind. Schalten Sie deshalb zumindest nachts Fernseher, PCs und andere Elektrogeräte aus. Ist der Schalter schlecht zugänglich oder müssen Sie mehrere Geräte ausschalten, ist eine Steckerleiste mit einem „Aus“-Schalter hilfreich.
Auch wichtig: Achten Sie beim Anschließen mehrerer Geräte darauf, dass Sie den Mehrfachstecker nicht überlasten.
Im Ernstfall: Brand richtig löschen
Technische Defekte, Kurzschlüsse oder Elektrogeräte, die nicht rechtzeitig abgeschaltet worden sind, gehören zu den häufigsten Brandursachen in Privathaushalten. Die folgenden Tipps helfen, einen kleinen Brand einzudämmen:
Strom und Kinder
Elektrounfälle zählen zu den häufigeren Unfallarten von Kindern unter vier Jahren. Durch folgende Maßnahmen können Eltern das Unfallrisiko senken:
- Erklären Sie Kindern, dass der Umgang mit Strom gefährlich ist.
- Sichern Sie Steckdosen mit einer Steckdosensicherung. Zu empfehlen ist eine Steckdose mit erhöhtem Berührungsschutz gemäß VDE 0620. Die weit verbreiteten Klebeeinsätze bergen Risiken.
- Kinder sind am besten geschützt, wenn sich in der Elektroinstallation ein Fehlerstrom-Schutzschalter befindet.
- Elektrogeräte müssen für Kleinkinder unerreichbar sein. Dies gilt besonders in Bad und Küche.
- Verbannen Sie Spielzeug mit 230 Volt Netzspannung aus dem Kinderzimmer. Verwenden Sie Batterien, Akkus oder Spielzeugtransformatoren, bei denen die Spannung auf maximal 24 Volt reduziert ist.
Wie Eltern Steckdosen sichern und wie Sie nach einem Stromschlag Erste Hilfe leisten können, erfahren Sie hier.
Strom im Garten
Ob beim Rasenmähen oder Heckenschneiden – oft fließt auch bei der Gartenarbeit Strom. Die elektrischen Geräte und Maschinen erleichtern die Gartenarbeit enorm, bergen aber auch ein hohes Verletzungs- und Unfallrisiko.
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