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Gathmann Michaelis und Freunde | Beleuchtung im Garten

Be­leuch­tung im Gar­ten: Si­cher­heit und At­mo­sphä­re

Ein sicherer Garten lässt sich auch noch nach Einbruch der Dunkelheit oder in der Dämmerung gefahrlos betreten und nutzen. Hierbei erfüllt die Gartenbeleuchtung verschiedene Funktionen: An erster Stelle sorgt sie dafür, dass Wege und gefährliche Stellen gut sichtbar sind und nicht zur Stolperfalle werden. Zum anderen ermöglicht die Beleuchtung im Garten auch stimmungsvolle Akzente.

Die Aktion Das sichere Haus (DSH) zeigt hier, was für das Zusammenspiel von funktionaler und ästhetischer Außenbeleuchtung wichtig ist und gibt Tipps für die Installation.


Funk­tio­na­le Be­leuch­tung

Wer im Dunkeln im Garten tätig werden möchte, braucht funktionales Licht: Um Hindernisse zu sehen, Dinge zu finden und zu transportieren oder einfach, um sich dort gefahrlos aufzuhalten. Insbesondere Wege und Treppen, Eingänge und Einfahrten sowie Terrassenflächen sollten so gut ausgeleuchtet sein, dass dort niemand stolpert, sich stößt oder die Orientierung verliert. Die funktionale Beleuchtung dient vor allem der Sicherheit.

Die Beleuchtung sollte ausreichend hell sein und in regelmäßigen Abständen installiert werden. Dann ist die Chance groß, dass Gartennutzerinnen und -nutzer Bodenbeschaffenheit, Höhenunterschiede oder Hindernisse zuverlässig erkennen und keinen Unfall erleiden. Als Lichtquelle bieten sich zum Beispiel Poller-, Mast-, Wand- oder Sockelleuchten an. Sie erhellen bestimmte Bereiche im Garten oder an der Terrasse gleichmäßig oder strahlen mögliche Stolperfallen wie Treppen, Schrägen oder Absätze gezielt an. Auf und an Treppen verbessern Orientierungs- und Markierungsleuchten die Sicherheit.

 

Au­to­ma­tisch an und aus

Die Installation eines Bewegungsmelders lohnt sich, wenn Lichtschalter im Garten schlecht erreichbar sind oder man nicht vor und nach jedem Gang einen Schalter betätigen möchte. Denn der Gang in der Dunkelheit wird deutlich sicherer, wenn sich Wege, Treppen und Flächen sofort automatisch erhellen, wenn man einen bestimmten Radius betritt. Lichtverschmutzung und unnötiger Stromverbrauch lassen sich vermeiden, wenn sich das Licht nur für den Zeitraum anschaltet, in dem es benötigt wird. Bewegungssensoren werden entweder separat an den Stromkreis angeschlossen oder sind in den einzelnen Leuchten integriert.

Alternativ lässt sich die Beleuchtung auch mithilfe einer Zeitschaltuhr nach Bedarf steuern. Ein Dämmerungssensor wiederum bewirkt, dass sich das Licht bei einsetzender Dunkelheit automatisch anschaltet.

Bewegungsmelder im Garten sorgt für Beleuchtung Bewegungsmelder im Garten sorgt für Beleuchtung
Foto: Casezy idea / shutterstock.com

Damit die Beleuchtung im Garten nicht blendet und das Sturzrisiko erhöht, sollten die Lichter entweder nach unten gerichtet sein oder flexibel gedreht werden können. Auch eine Milchglasabdeckung kann verhindern, dass das Licht über die benötigten Bereiche hinaus streut. Sind Leuchten oder Strahler in die Oberflächen eingelassen oder an die Wände montiert, können sie nicht zur Stolperfalle werden.

Die passende Lichtstärke und die Farbtemperatur von Außenleuchten sind abhängig vom gewünschten Beleuchtungseffekt, den jeweiligen Tätigkeiten im Garten sowie von persönlichen Vorlieben. Für eine bessere Sichtbarkeit der angestrahlten Bereiche bieten sich als funktionale Beleuchtung neutral- oder warmweiße Leuchten mit einer ausreichend hohen Leistung an. Im Vergleich zu Halogen- oder klassischen Energiesparlampen haben LED-Leuchtmittel nicht nur den geringsten Energieverbrauch, sondern erreichen auch direkt nach dem Anschalten die gewünschte Helligkeit.

 

Klei­nes Lichtle­xi­kon

Lumen (lm): Einheit für den von einer Lampe abgegebenen Lichtstrom. Je höher die Lumenzahl, desto heller bzw. leistungsfähiger ist die Leuchte.

 

Lux (lx): Maßeinheit für die Beleuchtungsstärke, wenn ein Lichtstrom auf einer Fläche auftrifft (Lumen pro Quadratmeter).

 

Watt (w): Diese Einheit zeigt an, wie viel elektrische Leistung eine Lampe in einer bestimmten Zeit aufnimmt, das heißt, wie viel Strom sie  verbraucht.

 

Lichtausbeute: Sagt aus, wie viel Lumen pro Watt (lm/W) eine Lampe erzeugt. Je höher das Verhältnis, desto besser setzt sie Energie in Licht um. Daher beschreibt dieser Wert auch die Energieeffizienz einer Lampe (z. B. erzeugen LED-Lampen ca. 120 lm/W und herkömmliche Glühlampen nur ca. 12 lm/W).

 

Kelvin (K): Maßeinheit für die Farbtemperatur des Lichtes. Leuchten bis 3.300 Kelvin bezeichnet man als warmweiß, zwischen 3.000 bis 5.300 Kelvin als neutralweiß und über 5.300 Kelvin als tageslichtweiß.

De­ko­ra­ti­ve Be­leuch­tung

Viele Gartenbesitzerinnen und -besitzer wünschen sich in der Dunkelheit nicht nur einen sicher begehbaren, sondern auch einen schön illuminierten und gemütlichen Garten. Dafür nutzen sie dekorative Beleuchtung. Sie kann Akzente setzen und eine behagliche Atmosphäre schaffen – sozusagen eine Lagerfeuerstimmung ohne die Gefahr eines offenen Feuers.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um Rasen, Pflanzen, Wege und Wände bei Dunkelheit gezielt in Szene zu setzen: Laternen, Kugelleuchten, Uplight-Strahler, Solarlampen, fluoreszierende Lichter und viele weitere. Auch Lichterketten und Lichtschläuche sind mittlerweile das ganze Jahr über eine beliebte Gartenbeleuchtung.

Lichterketten

Deko-Lichter haben üblicherweise keine sicherheitsrelevante Funktion, es kommt also nicht so sehr auf deren Helligkeit und die Ausleuchtung der jeweiligen Gartenbereiche an. Daher entscheiden sich Hobbygärtnerinnen und -gärtner aus ästhetischen Gründen oft für Leuchten mit nicht zu starkem, warmweißem oder farbigem Licht.

Selbst wenn die Beleuchtung hier „nur“ eine ästhetische Funktion hat, ist es unerlässlich, beim Kauf der Leuchten und Lichterketten darauf zu achten, dass sie hochwertig und für den Außenbereich geeignet sind. Nur so lassen sich die Risiken für einen Stromschlag oder Verbrennungen senken. Auch müssen die Beleuchtungselemente im Garten sicher befestigt sein, um nicht herab- oder umzufallen und so selbst zur Stolperfalle zu werden. Die Gefahr von Stürzen verringert sich zudem, wenn Lampen und Kabel hinter oder unter Oberflächen montiert und verlegt werden. Sobald Gehäuse, Erdspieße oder Isolierungen brechen oder Schäden aufweisen, sollte man die Beleuchtung nicht mehr verwenden.

Beleuchtung im Garten durch eine Lichterkette Beleuchtung im Garten durch eine Lichterkette
Foto: goodluz / shutterstock.com

Gar­ten­be­leuch­tung pla­nen

Die Möglichkeiten, den Garten funktional und ästhetisch ansprechend zu beleuchten, sind schier unbegrenzt. Um die verschiedenen Lichtquellen gut aufeinander abzustimmen und sicher zu installieren, sollte man die Außenbeleuchtung gut durchdenken und planen. In diese Überlegungen fließen neben den gewünschten Funktionen der Leuchten auch gartenbauliche Voraussetzungen, die Gestaltung der Umgebung sowie persönliche Vorlieben mit ein. Da manchmal auch neue Stromanschlüsse und -kabel verlegt oder Schalter angebracht werden müssen, sollte schon bei der Grundgestaltung der Grünflächen, Wege und Treppen auch an die Beleuchtung gedacht werden.

Solarlampen ersparen aufwändige Installationsarbeiten für eine Gartenbeleuchtung. Die sonnenbetriebenen Elemente sind vor allem dann praktisch, wenn das Licht nur punktuell, aber über eine größere Fläche verteilt, benötigt wird. Der zuverlässige Betrieb einer Solarleuchte hängt von deren Standort ab: Ihre Akkus laden sich nur dann vollständig auf, wenn die Solarzellen nicht mit Blättern bedeckt sind und sich an einem ausreichend sonnigen Platz befinden.

Folgende Checkliste unterstützt Gartenbesitzerinnen und -besitzer dabei, die passende Beleuchtung für ihren Garten zu finden:

Die rich­ti­ge Gar­ten­be­leuch­tung fin­den

  • Soll die Beleuchtung funktional oder dekorativ sein?
  • Was soll beleuchtet werden? (Einzelne Stellen oder größere Bereiche)
  • Welche Lampenart, Lichtfarbe und -stärke erfüllen diesen Zweck? 
  • Sollen die Leuchten dauerhaft oder flexibel montiert sein?
  • Wie viele Elemente (in welchem Abstand) sind erforderlich?
  • Sollen die Leuchten mit Strom, Akku oder Solar betrieben werden?
  • Ist eine automatische Schaltung oder Steuerung erwünscht?
  • Welches Design passt zum Garten und zum eigenen Geschmack? 
  • Welche gartenbaulichen Gegebenheiten werden vorausgesetzt?

Beim Kauf auf Qua­li­tät ach­ten

Gartenleuchten, die ihren Zweck erfüllen und ein anspruchsvolles Design haben, sind nicht automatisch hochwertig und sicher. Um technische Defekte oder einen Stromschlag zu vermeiden müssen Geräte und Leuchtmittel für den Einsatz im Außenbereich geeignet sein. Insbesondere eintretende Feuchtigkeit und Regen werden beim Betrieb von Gartenleuchten zum Sicherheitsrisiko.

Wie gut elektrische Bauteile gegenüber äußeren Einflüssen geschützt sind, kann man anhand der international genormten Schutzart (IP-Kennzeichnung) erkennen. Hier steht die erste von zwei Ziffern für das Berühren und Eindringen fester Fremdkörper, die zweite für Nässe. Je höher die Zahlen, desto größer die Schutzwirkung. Welche Schutzart ausreichend ist, hängt davon ab, wo die Außenleuchten angebracht werden: Unter einer Überdachung kann IP 44 ausreichend sein, freistehende Leuchten sollten mindestens IP 67 haben. Leuchten, für die keine Schutzart angegeben ist, gehören nicht ins Freie.

Die IP-Kennzeichnung ist nicht zu verwechseln mit der sogenannten Schutzklasse, die die Schutzmaßnahmen eines Gerätes gegen einen elektrischen Schlag angibt.

Damit Qualitätsmängel nicht zum Sicherheitsrisiko werden, sollten Gartenbesitzerinnen und -besitzer von Billigware Abstand nehmen und stattdessen auf hochwertige Geräte und Leuchtmittel setzen, die auch für die Außenbeleuchtung gedacht sind. Angesichts der großen Zahl an unterschiedlichen Produkten sind das CE- und das GS-Zeichen eine gute Orientierungshilfe.

Mit dem CE-Kennzeichen („Conformité Européenne“) bekunden Hersteller, dass ein Gerät den Anforderungen genügt, um auf dem EU-Markt verkauft werden zu dürfen.

Qua­li­tät von Leuch­ten sch­nell er­ken­nen

Das GS-Zeichen für „Geprüfte Sicherheit“ ist ein echtes Prüfsiegel. Es belegt, dass ein Gerät den Anforderungen des Produktsicherheitsgesetzes entspricht.

Das VDE-Prüfzeichen des Verbandes für Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik besagt, dass ein elektrotechnisches Produkt bestimmte Schutzanforderungen erfüllt. 

Neben diesen Qualitätsmerkmalen ist auch die Materialverarbeitung entscheidend für eine sichere Gartenbeleuchtung: Außenliegende Gehäuse, Stromkabel, Stecker und Steckdosen sollten extrem robust und stabil sein, um bei Regen, Schnee und Frost keinen Schaden zu nehmen. Kabel, die unter der Erde verlegt werden, benötigen eine gute Isolierung und sollten für diesen Zweck zugelassen sein.

Die Spannung und die Leistung der Stromquellen, Leuchten oder Transformatoren müssen genau aufeinander abgestimmt sein und den von den Herstellern angegebenen Werten entsprechen, damit es nicht zu Kurzschlüssen oder Stromschlägen kommt. Eine ausführliche und verständliche Montage- und Betriebsanleitung in deutscher Sprache ist deshalb unabdingbar.

Au­ßen­be­leuch­tung in­stal­lie­ren

Mit Ausnahme von Solarleuchten gilt: Kein Licht ohne Strom. Daher müssen Gartenbesitzerinnen und -besitzer bei der Planung der Außenbeleuchtung bedenken, dass die Geräte über ein Kabel direkt ans Netz oder an eine Steckdose angeschlossen sein müssen. Hat der Garten keinen eigenen Stromanschluss, müssen Elektroleitungen vom Haus dorthin verlegt werden, üblicherweise an der Hauswand oder unter der Erde entlang, um Gefahrenquellen zu vermeiden. Liegen die Erdkabel mindestens 60 Zentimeter tief, bleiben sie frostfrei und werden beim Graben und Pflanzen nicht aus Versehen beschädigt.

Für Stromkreise und Steckdosen im Außenbereich ist ein FI-Schutzschalter unbedingt erforderlich. Er verhindert elektrische Schläge und lebensgefährliche Stromunfälle beim Kontakt von Strom und Wasser sowie bei Schäden an den Geräten oder Leitungen.

 

Fehlerstrom-Schutzschalter

 

Bei der Installation der Gartenbeleuchtung ist nicht nur die Elektronik, sondern auch die sichere Befestigung und Vernetzung der Leuchten, Schalter, Steckdosen oder Bewegungssensoren eine Herausforderung für Laien. Deshalb gehören Installationsarbeiten in die Hände einer Fachfirma.

Unkomplizierter ist die Stromversorgung von Leuchten, wenn sie über Stecker und Steckdose ans Netz angeschlossen werden können. Dabei ist darauf zu achten, dass weitere Stromanschlüsse für den Betrieb elektrischer Gartengeräte frei bleiben. Mehrere Leuchten oder Gartengeräte über Steckdosenleisten oder Verlängerungskabel hintereinander zu schalten (Kaskadierung), ist keine gute Idee, da das Risiko für Kurzschlüsse und Brände erheblich steigt.

Licht­ver­sch­mut­zung ver­mei­den

Um Energie zu sparen und eine Lichtverschmutzung durch unnatürliche Helligkeit in der Nacht zu vermeiden, ist die Beleuchtung möglichst sparsam einzusetzen. Die Betriebszeiten der Lichter und Lampen lassen sich über Bewegungsmelder, Zeitschaltuhren und Dämmerungssensoren nach Bedarf eingrenzen. Zudem sollte man die Beleuchtung ausschließlich dort anbringen, wo diese auch benötigt wird – also eher an Stufen, Wegen, Sitzbereichen und Türen, statt in Beeten oder an Pflanzen.  

Eine übermäßige und dauerhafte Gartenbeleuchtung stört nicht nur die eigene Nachtruhe und die der Nachbarschaft, sondern irritiert auch nachtaktive Tiere. Insbesondere Insekten werden von künstlichen Lichtquellen in der Dunkelheit angelockt und verlieren so die Orientierung. Viele schwirren bis zur Erschöpfung oder dem Tod um die Lichtquelle, statt ihren natürlichen Verhaltensweisen nachzugehen.

Igel im Garten: Beleuchtung richtig einsetzen Igel im Garten: Beleuchtung richtig einsetzen

In­sek­ten­f­reund­li­che Be­leuch­tung …

  • ist nicht nach oben, sondern auf den Boden gerichtet,
  • hat eine warme Farbe,
  • hat einen schmalen, nicht streuenden Lichtkegel,
  • hat eine möglichst geringe Leistung.  

- cgr

Foto (Titelbild): Ruslan_127 / shutterstock.com

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