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Gathmann Michaelis und Freunde | Feuer machen im Garten

Feu­er ma­chen im Gar­ten

Mit leuchtenden Flammen, behaglichem Knistern und wohliger Wärme sorgt offenes Feuer im Garten für besonders viel Gemütlichkeit. Während Feuerschalen, -körbe und Co. an lauen Sommerabenden dazu einladen, in geselliger Runde zusammenzukommen, setzen einzelne Gartenfackeln stimmungsvolle Akzente in der Dunkelheit. Unabhängig davon, ob man die Feuerstelle im Garten betrachten, über den Flammen Stockbrot backen oder grillen möchte – der sichere Umgang mit Feuer erfordert Vorsicht und ein wachsames Auge. Gartenbesitzerinnen und -besitzer müssen dafür sorgen, dass Flammen und Glut jederzeit unter Kontrolle sind, damit niemand zu Schaden kommt und Brände oder Verbrennungen ausbleiben. Werden die Gartenfeuer und -fackeln richtig aufgestellt, entzündet und beaufsichtigt, ist ein stimmungsvoller und unfallfreier Abend gesichert.

Ist Feu­er im Gar­ten er­laubt?

Wer in seinem privaten oder gemeinschaftlich genutzten Garten ein Feuer macht, sollte sich vorab über die geltenden Vorschriften seiner Gemeinde, Kommune oder Stadt informieren. Sie unterscheiden sich je nach Wohnort und Bundesland und regeln unter anderem die Mindestabstände zu Nachbarn, Gebäuden oder Straßen. Außerdem variieren die erlaubte Art und der Umfang der Gartenfeuer sowie mögliche Einschränkungen bei den Uhrzeiten. Was am eigenen Wohnort erlaubt ist und was nicht, kann man üblicherweise bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung erfragen.

Normalerweise benötigt man für Feuer in Schalen oder in anderen festen Feuerbehältnissen keine Genehmigung. Voraussetzung ist, dass die Flammen auf eine maximale Fläche, Höhe und Breite von etwa einem Meter begrenzt sind. Dann handelt es sich laut Immissionsschutzgesetz nämlich um geschlossene „Wärme- und Gemütlichkeitsfeuer“. Eine weitere Bedingung ist, dass ausschließlich zugelassene Brennstoffe und keine Gartenabfälle verbrannt werden.

Für offene Lagerfeuer, die nicht zuverlässig mit einer Mauer eingegrenzt sind oder einen Durchmesser von einem Meter überschreiten, brauchen Gartenbesitzerinnen und -besitzer eine offizielle Genehmigung. Auch kleinere und eingefasste Feuerstellen „Marke Eigenbau“ sollten vor dem ersten Einsatz überprüft und genehmigt werden. Damit das Lagerfeuer im Garten sowie eine mögliche Rauchentwicklung in der Nachbarschaft nicht für Unmut sorgen, ist es sinnvoll, auch diese im Vorfeld zu informieren.

Ge­eig­ne­te Feu­er­be­hält­nis­se

Feuerschalen, Feuertonnen oder Feuerkörbe sind mittlerweile in vielen Gärten zu finden; der Handel hält eine große Auswahl an Behältnissen in unterschiedlichen Formen, Größen und Materialien bereit. Neben den persönlichen Vorlieben und Aufstellmöglichkeiten im Garten sind vor allem die Qualität und die Sicherheit der Produkte wichtige Entscheidungskriterien. Was beim Kauf von Feuerbehältnissen zu beachten ist, zeigt die folgende Checkliste:

Wor­auf ach­ten beim Kauf von Feu­er­be­hält­nis­sen?

Feu­er­scha­len

Feuerschale im Garten Feuerschale im Garten
Foto: Gorloff-KV / shutterstock.com
  • Schalen aus Stahl, Edelstahl oder Gusseisen sind robust, hitze- und wetterbeständig sowie zum Grillen geeignet
  • Keramik- oder Terracotta-Schalen sind optisch ansprechend, jedoch nur bedingt hitze- und wetterbeständig
  • Empfohlener Durchmesser: zwischen 60 bis 100 cm
  • Drei oder mehr Standbeine sorgen für Kippsicherheit
  • Griffe an den Seiten erleichtern das Umpositionieren der Schale
  • Zum Schutz vor Funkenflug kann ein Gitter aufgelegt werden
  • Ein Deckel schützt zwischen den Einsätzen vor Feuchtigkeit und Verschmutzung
  • Ein passender Auflegerost oder ein passender Dreibein-Schwenkrost erleichtern das Grillen 

Feu­er­kör­be

  • Körbe aus Stahl, Edelstahl oder Gusseisen sind robust, hitze- und wetterbeständig sowie zum Grillen geeignet
  • Eine Bodenplatte oder ein Becken aus dem gleichen Material schützt den Untergrund vor starker Hitze, herausfallendem Holz, Glut und Ruß
  • Empfohlener Durchmesser: zwischen 40 und 60 cm; empfohlene Höhe: zwischen 60 und 80 cm
  • möglichst geringe Gitter-Zwischenräume, damit Holz oder Glut nicht hindurchfallen
  • Drei oder mehr Standbeine sorgen für Kippsicherheit
  • Ein passender Auflegerost erleichtert das Grillen
Feuerkorb im Garten Feuerkorb im Garten
Foto: Frank / stock.adobe.com

Feu­er- oder Brenn­ton­nen

Feuertonne im Garten Feuertonne im Garten
Foto: Ben.Photoholic / stock.adobe.com
  • Tonnen aus Stahl, Edelstahl oder Gusseisen sind robust, hitze- und wetterbeständig sowie zum Grillen geeignet
  • Für das Holz befindet sich im Inneren der Tonne ein Korb oder ein Rost
  • Empfohlener Durchmesser: zwischen 35 und 45 cm; empfohlene Höhe: zwischen 70 cm und 100 cm
  • Löcher im Korpus der Tonne gewährleisten die Luftzufuhr und erleichtern das Anzünden
  • Kippsicherer Boden, idealerweise mit kleinem Loch, damit Regen- oder Löschwasser ablaufen kann
  • Griffe an den Seiten erleichtern das Umpositionieren der Tonne
  • Ein Deckel verhindert Funkenflug oder funktioniert die erkaltete Tonne zum Tisch um
  • Ein passender Auflegerost erleichtert das Grillen

Bei allen Varianten ist auf robustes Material sowie eine stabile und standfeste Fußkonstruktion zu achten, um Brandunfälle durch Umkippen der Feuerstellen zu verhindern. Sind die Behältnisse mit Lack überzogen, muss dieser zwingend feuerfest sein. Eine beliebte Alternative ist die sogenannte „Rost-Optik“. Zum Grillen über dem offenen Feuer ist eine Schale am einfachsten zu handhaben, sie benötigt allerdings mehr Platz zum Aufstellen als beispielsweise ein Korb. Bei letzterem muss der Untergrund besonders hitzebeständig und zusätzlich durch eine Platte geschützt sein, da brennende Holzstücke oder Glut durch das Gitter hinausfallen können. Die Tonnen kommen überwiegend als Wärmequelle zum Einsatz. Feuerschalen, -körbe und -tonnen lassen sich an unterschiedlichen Standorten im Garten aufstellen.

Feu­er­s­tel­le „Mar­ke Ei­gen­bau“

Selbstgemauerte Feuerstellen haben einen festen Platz auf dem Grundstück. Hier ist beständiges, feuer- und wetterfestes Baumaterial wichtig, zum Beispiel Beton, Schamotte, Ziegel oder Klinker. Diese Materialien sowie weitere hitzebeständige Natursteine eignen sich auch zum Mauern einer eckigen oder runden Einfassung. Die Umrandung hat einen Durchmesser zwischen 100 und 150 Zentimetern und verhindert zuverlässig, dass sich das Feuer ausbreiten kann. Um die Einsturzgefahr zu verringern, hat die Mauer eine maximale Höhe von 20 bis 40 Zentimetern und wird bei Bedarf verfugt. Wer seine Feuerstelle vor dem ersten Einsatz überprüfen und genehmigen lässt, ist auf der sicheren Seite.

Schwedenfeuer im Garte Schwedenfeuer im Garte
Foto: CL-Medien / stock.adobe.com

Schwe­den­feu­er

Naturbelassen und beliebt: Schwedenfeuer oder Schwedenfackeln sind Stücke von Baumstämmen, die von oben kreuzweise eingeschnitten oder mit einem belüfteten Loch versehen sind. Das darin entzündete Feuer verbrennt den Baumstumpf langsam und gleichmäßig von innen. Ein feuerfester Untergrund ist hier ein Muss.

Gar­ten­fa­ckeln, Öllam­pen und Tisch­feu­er

Feuer für den Außenbereich gibt es auch in kleineren Varianten – nämlich in Form von Gartenfackeln, Öllampen oder Tischkaminen. Sie werden entweder in die Erde gesteckt, auf einen Tisch gestellt oder an sicheren Stellen am Boden platziert. Manche Fackeln, zum Beispiel aus Wachs, brennen einmalig herunter. Andere Modelle aus Bambus, Holz oder Metall werden mit Öl, Gas oder Brennpaste gefüllt und sind nachfüllbar. Tischfeuer betreibt man mit Bioethanol, Öllampen über einen Docht und Lampenöl. Auch wenn diese Deko-Feuer meistens nur eine Flamme erzeugen, ist die Brandgefahr nicht weniger groß.

Damit eine Fackel nicht umkippt und umgebendes Material Feuer fängt, wird sie tief in die Erde gesteckt und bei Bedarf zusätzlich befestigt. Zudem ist sicherzustellen, dass sich im Umkreis der Fackeln oder feuerbetriebene Lampen keine Pflanzen oder brennbare Gegenstände befinden. So wird verhindert, dass ein plötzlicher Windstoß einen Brand entfachen kann. Idealerweise stehen auch Kerzenlöscher, Wassereimer oder Sand zum Löschen bereit.

Bei Öllampen, mit Öl betriebenen Fackeln sowie Petroleumlampen ist unbedingt auf die Sicherheit von Kleinkindern zu achten. Gerade die Jüngsten sind oft fasziniert von den bunten Deko-Leuchten und farbigen Brennstoffen. Doch wenn sie Petroleum, Brennpaste oder Lampenöl verschlucken, besteht Vergiftungs- und Lebensgefahr!  Aus diesem Grund sollten dekorative Öllampen nachweislich dem Sicherheitsstandard EN 14059 entsprechen. Diese Norm beinhaltet folgende Kriterien:

Ölfackeln im Garten Ölfackeln im Garten
Foto: Ziggy B / shutterstock.com
  • keine scharfen Ecken, Kanten und Spitzen an allen Teilen
  • Standfestigkeit und Bruchsicherheit der Lampe
  • Dochtschutz (damit Kinder nicht daran saugen)
  • kindersicherer Einfüllverschluss (Bajonettverschluss)
  • Auslaufsicherheit (Abdichtung von Verschluss und Docht)
  • Löschkappe oder -glocke
  • Haltbare Warnhinweise und Kennzeichnungen des Herstellers oder Händlers
  • Gebrauchsanleitung für die sichere Verwendung
  • fehlende Anziehungskraft auf Kleinkinder (keine Nachbildung von Tieren, Pflanzen oder Figuren)

 

Wer beim Kauf von Öllampen für den Garten auf diese Kriterien achtet und die Lampen nie unbeaufsichtigt brennen lässt, sorgt beim Einsatz des Deko-Feuers für mehr Sicherheit. Eine handliche und gefahrenlose Alternative zu offenen Lampenfeuern sind solarbetriebene Gartenfackeln oder kleine Leuchten, deren LED-Leuchtquellen wie Flammen aussehen und täuschend echt flackern.

Min­de­st­ab­stän­de und ge­eig­ne­te Stand­or­te

Zur Frage, an welcher Stelle im Garten man am besten ein mobiles Feuerbehältnis aufstellt oder eine Feuerstelle errichtet, gibt es eine einfache Antwort: Dort, wo Hitze, Feuer und Rauch am wenigsten Schaden anrichten. Dies betrifft vor allem den Untergrund und den Abstand zur Umgebung.

Feuerschalen, -körbe und -tonnen stehen am sichersten auf einem stabilen, nicht brennbaren Untergrund. Geeignet sind beispielsweise Beton- oder Steinplatten, Kies, Split, verdichteter Sand oder festgetretene Erde. Auch ein Stück gut bewässerter und keinesfalls trockener Rasen kann als Grundlage dienen. Wichtig ist, dass das Feuerbehältnis kippsicher steht und weder Glut noch Hitze dem Untergrund etwas anhaben können.

Um zu verhindern, dass umherfliegende Funken Brände entfachen, muss die Feuerstelle ausreichend Abstand zu umliegenden Bäumen, Pflanzen sowie brennbaren Materialien oder leicht entflammbaren Gegenständen haben. Zudem sollte das Feuer möglichst weit vom eigenen Haus, von Nachbargebäuden und -gärten sowie von öffentlichen Straßen und Plätzen entfernt sein. So wird sichergestellt, dass Rauch und Dämpfe niemanden belästigen, gesundheitlich gefährden oder Brandmeldeanlagen auslösen. Generell gilt: Je größer das Feuer, desto größer die Abstände. Diese betragen idealerweise:

 

  • mindestens 5 Meter zu Gebäuden mit Außenwänden aus nichtbrennbaren Baustoffen,
  • mindestens 10 Meter zu Holzhäusern und Gebäuden mit Außenwänden aus brennbaren Baustoffen sowie
  • mindestens 3 Meter zur Grundstücksgrenze.

 

Zur Sicherheit sollte man sich vor der Wahl des Feuer-Standortes über die vor Ort geltenden Mindestabstände sowie weitere Bestimmungen im Zusammenhang mit Gartenfeuern informieren.

Wenn sich die Feuerstelle an einem windgeschützten Ort befindet, kommt es kaum zu großen Flammen sowie Funken- oder Ascheflug. Gartenfeuer dürfen nicht unter Überdachungen, Pavillons, Zelten, Markisen oder Sonnenschirmen entzündet werden. Zum einen könnten die Textilien in Brand geraten. Zum anderen besteht akute Erstickungsgefahr sowie das Risiko einer Kohlenmonoxidvergiftung, wenn der Rauch nicht ordentlich abziehen kann. Aus diesem Grund sind Gartenfeuer jeglicher Art und Größe auch in geschlossenen Räumen wie Garagen oder Gartenhäuschen tabu!

Un­sicht­ba­re To­des­ge­fahr: Koh­len­mon­oxid (CO)

Kohlenmonoxid (CO) entsteht, wenn organische Substanzen wie Holz oder anderes Brennmaterial unvollständig verbrannt werden. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Sauerstoffzufuhr unter Überdachungen oder in geschlossenen Räumen nicht ausreicht. Das Kohlenmonoxid behindert wiederum die Sauerstoffaufnahme des menschlichen Körpers und führt so zum „inneren Ersticken“. Das Gefährliche daran: Weil das Gas unsichtbar, geruch- und geschmacklos ist, nehmen Betroffene es oft nicht rechtzeitig wahr. Sie werden oft ohne vorangehende Beschwerden oder Warnzeichen bewusstlos und die Atmung setzt aus – der Tod kann schnell und unbemerkt eintreten.

Ge­eig­ne­tes Brenn­ma­te­rial: Was darf ins Gar­ten­feu­er?

Gartenbesitzerinnen und -besitzer müssen wissen, welches Brennmaterial geeignet und erlaubt ist, um die Feuerstelle nicht nur ordnungsgemäß aufstellen, sondern auch sicher betreiben zu können. Die folgende Übersicht zeigt, welche Materialien und Stoffe verbrannt werden dürfen – und welche nicht:

Geeignetes und erlaubtes Brennmaterial Ungeeignetes oder verbotenes Brennmaterial
✓ naturbelassenes und trockenes Scheit- und Anzündholz ⨯ nasses oder unzureichend getrocknetes Holz
✓ 2 Jahre lang getrocknete Äste und Holzstücke ⨯ lackiertes oder künstlich behandeltes Holz
✓ Holzbriketts oder -pellets ⨯ stark harzende Hölzer (z. B. Tanne oder Fichte)
✓ Kohle und Holzkohle ⨯ Verpackungen, Karton oder Papier
  ⨯ Laub oder Gartenabfälle
  ⨯ Haushaltsabfälle

Die richtigen Brennstoffe verhindern, dass gesundheitsschädlicher Qualm sowie giftige und umweltschädliche Gase entstehen. Zudem ist die Gefahr geringer, dass Funken oder kleine, brennende Teile umherfliegen.

Gar­ten­ab­fäl­le nicht ver­b­ren­nen

Frisches Holz, Grünschnitt und Laub dürfen nicht auf dem eigenen Grundstück verbrannt werden – auch nicht in Feuerschalen, -körben oder -tonnen. Ausnahmen von dieser Regelung sowie Vorschriften zur Verbrennung von Gartenabfällen sind Sache der Bundesländer und lassen sich bei der Gemeinde- oder Stadtverwaltung erfragen. Gartenabfälle gehören auf den hauseigenen Kompost, in die Biotonne oder in eine öffentliche Sammelstelle.

Gartenabfälle im Garten verbrennen Gartenabfälle im Garten verbrennen
Foto: Frank / stock.adobe.com

Gar­ten­feu­er­holz rich­tig sta­peln und an­zün­den

Damit sich das Gartenfeuer möglichst reibungslos und ohne starke Rauchentwicklung anzünden lässt, muss man das Holz richtig in dem Feuerbehältnis aufschichten.

  • Bekannt ist die klassische Pyramidenform: Dünne Anzündhölzer werden im Kreis aufgestellt und treffen sich oben mittig, in einer zweiten Lage folgen weitere, etwas dickere Holzscheite.
  • Alternativ lassen sich die Anzündhölzer auch blockweise schichten: Zwei Weichhölzer im Abstand von etwa 5-10 cm parallel zueinander legen. Darauf kommen etwa fünf weitere Schichten mit je zwei Hölzern, jeweils immer um 90 Grad gedreht.

In beiden Fällen entfacht man das Feuer mithilfe von Holzwolle oder etwas zerknülltem Papier in der Mitte des Holzstapels. Sobald das Feuer ordentlich angebrannt ist, kann man dickere Holzscheite nachlegen, die länger brennen.

Als Anzündhilfe eignen sich Zündwürfel sowie Grillanzünder in flüssiger, dickflüssiger oder fester Form. Besonders umweltfreundlich und beliebt ist in Wachs getränkte Holzwolle. Unabhängig von der Art des Anzünders sollte die Packung einen Hinweis auf die Norm 1860-3 geben, die wichtige Sicherheitsanforderungen für Anzündhilfen festlegt. Vor deren Verwendung sollte man außerdem die Sicherheitshinweise des Herstellers gelesen haben. Zum Anfeuern selbst eignen sich extralange Streichhölzer oder Stabfeuerzeuge, mit denen auch schwer zugängliche Stellen im Holzstapel mit einem gewissen Abstand sicher erreicht werden. 

Brand- und Ex­p­lo­si­ons­ge­fahr beim Ein­satz von Spi­ri­tus & Co.

Auf keinen Fall dürfen Spiritus, Terpentin, Alkohol, Lampenöl oder Benzin als Anzündhilfe zum Einsatz kommen. Diese Stoffe können schwere Brandverletzungen und lebensbedrohliche Unfälle verursachen. Sie sind deshalb so gefährlich, weil insbesondere Benzin und Spiritus sehr schnell verdampfen, oft schon, bevor das Feuer richtig entfacht ist. Dadurch entsteht über der Feuerstelle eine hochexplosive, unsichtbare Spirituswolke, die sich beim Nachzünden in einen meterlangen Feuerball verwandeln kann. Schwere Brandverletzungen drohen nicht nur jenen, die dem Feuer am nächsten sind, sondern allen, die um die Feuerstelle herumstehen, insbesondere Kindern.

Vor­sich­tig blei­ben – und im­mer lösch­be­reit

Es gibt zahlreiche Faktoren, die die Brandgefahr erhöhen und den Aufenthalt am Gartenfeuer unsicher machen. Dazu gehören starker Wind oder längere Trockenphasen im Sommer. In beiden Fällen sollte man lieber aufs Feuermachen verzichten. Ebenso kann es gefährlich sein, in der Nähe der Flammen Jacken oder Kleidung aus synthetischen Fasern zu tragen oder eine Kuscheldecke aus diesem Material zu verwenden. Kunstfasern geraten bei Funkenflug schneller in Brand als andere Textilien und können bei großer Hitze schmelzen. Generell sollte man im Umgang mit offenem Feuer immer Vernunft und Vorsicht walten lassen.

Vor dem Entzünden eines Gartenfeuers sollten mehrere Wassereimer zum Löschen bereitstehen. Auch ein angeschlossener Wasserschlauch ist sinnvoll. Idealerweise befindet sich im Garten auch ein Feuerlöscher. Um Brand- und Unfallgefahren vorzubeugen, dürfen die Anwesenden die Feuerstelle nicht aus den Augen lassen. Sollte es doch zu einem Zwischenfall am Feuer kommen, ist schnelles Handeln angesagt:

 

Was tun bei einem Brand oder einer Verbrennung?

Kin­der­si­cher­heit am Feu­er

Die Flammen beobachten, Stockbrot backen oder Marshmallows über der Glut rösten – ein offenes Feuer ist für Kinder jeden Alters etwas Besonderes. Gleichzeitig birgt es extreme Verbrennungs- und Brandgefahren, die gerade die Jüngsten noch nicht richtig einschätzen können. Erwachsene sollten daher alle anwesenden Kinder – sowohl die eigenen als auch die anderer Familien – immer gut im Blick behalten, wenn ein Feuer oder Fackeln im Garten brennen. Es ist eine gute Idee, um die Feuerquelle herum eine Sicherheitszone von zwei bis drei Metern zu errichten. Sie kann mit Steinen oder Ästen kenntlich gemacht werden, die nicht übertreten werden dürfen. Wildes Spielen und Rennen in der Nähe des Feuers sollte ebenfalls nicht gestattet sein – auch dann nicht, wenn das Feuer wieder erloschen ist. Die Glut und das Feuerbehältnis könnten noch heiß sein! Idealerweise erklärt man den Kindern im Voraus, welche Gefahren von einem Feuer ausgehen.

Kinder mit Marshmallows an Feuerschale im Garten Kinder mit Marshmallows an Feuerschale im Garten
Foto: Monkey Business Images / shutterstock.com

Gar­ten­feu­er rich­tig aus­glühen las­sen und ent­s­or­gen

Wenn das Grillvergnügen beendet ist, sollten Gartenbesitzerinnen und -besitzer vorsichtig bleiben: Die Holzkohle glüht mitunter bis zu drei Tage nach, sodass weiterhin Brand- und Verbrennungsgefahr besteht. Sie wird oft unterschätzt, insbesondere von Kindern. Bevor sich die Grillkohle entsorgen lässt, kann man sie in einem nicht brennbaren Behälter mit Deckel, beispielweise einer Mülltonne aus verzinktem Stahl, zwischenlagern. Es reicht nicht, die Feuerstelle mit Sand zu überdecken, da die Glutnester unter der Sandschicht erhalten bleiben und bei Kontakt schwere Verbrennungen verursachen können. Die einfachste und sicherste Lösung ist es, das Feuer mit ausreichend Wasser zu löschen.

Die erkaltete Asche ist weder kompostierbar noch sollte sie auf den Beeten verteilt werden. Vielmehr gehört sie in die Restmülltonne.

Auch wenn das Feuer schon gelöscht ist, bleiben Feuerschalen, -körbe und -tonnen noch eine Weile heiß – und es besteht weiterhin Verbrennungsgefahr. Daher sollte man die Feuerbehältnisse bei Bedarf erst wegstellen, wenn sie vollständig abgekühlt sind.

- cgr

Foto (Titelbild): rh2010 / stock.adobe.com

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