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Gathmann Michaelis und Freunde | Rauch- und CO-Melder

Rauch­mel­der

Was macht ei­nen Haus- und Woh­nungs­brand so ge­fähr­lich?

Rauchgase sind das Hauptrisiko bei einem Haus- oder Wohnungsbrand. Rauchgase breiten sich lautlos und blitzschnell aus und sind in Häusern und Wohnungen vor allem nachts eine tödliche Gefahr, wenn die Bewohner schlafen und deshalb Flammen und Rauchentwicklung viel zu spät oder gar nicht bemerken. Schon nach drei Atemzügen kann das hochgiftige Kohlenmonoxid zur Bewusstlosigkeit führen, nach zehn Atemzügen ist ein Mensch tot. Der ohrenbetäubende Lärm des Rauchmelders ist dann lebensrettend.

Wie vie­le Rauch­mel­der und wo­hin?

Die Ausstattung von Immobilien mit Rauchwarnmeldern ist seit Januar 2021 in allen Bundesländern in Um-, Neu- und Bestandsbauten Pflicht. Zudem gilt die Rauchmelderpflicht sowohl in Mietwohnungen, als auch in Eigenheimen. Der Vermieter oder Eigentümer muss gewährleisten, dass alle Schlaf- und Kinderzimmer sowie Flure, die als Fluchtweg dienen, mit wenigstens einem Melder ausgestattet sind. In einigen Bundesländern sind Rauchmelder darüber hinaus in weiteren Räumen Pflicht. Detaillierte Informationen finden Sie hier.

Rauchmelder sollten auch auf dem Dachboden, im Keller und in der Heimwerkstatt installiert werden.

Eine Funkvernetzung der Rauchmelder ist bei mehrgeschossigen Wohnhäusern sinnvoll. Sobald ein Rauchmelder Alarm schlägt, lärmen auch die anderen Rauchmelder im Haus.

In Küche, Bad, Garage und Heizungsraum können Dämpfe und Stäube Fehlalarme auslösen. Hier sollten Rauchmelder mit einer modernen Sensorik oder einer Stummschalttaste, die vom Boden aus mit zum Beispiel einem Besenstiel erreichbar ist, angebracht werden.

Ein Rauchmelder sollte grundsätzlich mittig an der Zimmerdecke, mit einem Abstand von mindestens 50 Zentimetern von den Zimmerwänden entfernt angebracht werden.  

Was soll­te ich beim Kauf ei­nes Rauch­mel­ders be­ach­ten?

Wer Rauchwarnmelder kauft, sollte laut der Aktion Das sichere Haus (DSH) folgende Kriterien beachten:

  • GS-Zeichen: Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Rauchmelder über ein GS-Zeichen verfügt. Es steht für „geprüfte Sicherheit“.
  • Günstige Qualität: Qualitativ hochwertige Rauchmelder gibt es bereits für unter zehn Euro zum Beispiel im Elektrofachhandel, bei Sicherheitsunternehmen und Brandschutzfirmen oder im Baumarkt.
  • Testknopf: Batteriebetriebene Rauchmelder müssen einen Testknopf haben, damit jederzeit überprüft werden kann, ob das Gerät noch funktioniert. Viele Geräte lassen sich nicht schließen, wenn keine Batterie eingelegt ist.
  • Warnsignal: Rauchmelder geben ein akustisches Warnsignal ab, wenn die Batterie ausgetauscht werden muss. Die meisten Hersteller bieten heute Rauchmelder mit einer Zehnjahresbatterie.
Bild: Austauschen der Batterie eines Rauchmelders Bild: Austauschen der Batterie eines Rauchmelders

Foto: Andrey_Popov / shutterstock.com

Gibt es auch Rauch­mel­der für Ge­hör­lo­se und Hör­ge­schä­d­ig­te?

Ja. Für gehörlose oder schwerhörige Menschen gibt es ein sogenanntes Hörgeschädigtenmodul. Es „übersetzt“ den Alarm des Rauchmelders in optische (Blitzlichte) oder haptische Signale (Vibration eines Rüttelkissens, das unter das Kopfkissen oder zwischen Bettrahmen und Matratze gelegt wird).

Was sind die häu­figs­ten Ur­sa­chen für Brän­de und wie kann man ih­nen vor­beu­gen?

Von allen Haushaltsgeräten sind Wäschetrockner die häufigsten Brandverursacher. Erschütterungen und Defekte an der elektrischen Steuerung können einen Kurzschluss auslösen und blitzschnell die Kunststoffteile im Inneren der Geräte entzünden. Wäschetrockner sollten deshalb am besten frei in einem belüfteten Raum aufgestellt sein. Wichtig auch: das Flusensieb regelmäßig reinigen. Ist es verstopft, staut sich die Wärme.
Die Aktion Das sichere Haus (DSH) nennt diese weiteren Risikofaktoren für einen häuslichen Brand:

  • Rauchen im Bett oder auf dem Sofa
  • Vorhänge und andere leicht brennbare Materialien in der Nähe von Heizgeräten
  • Hitzestau oder Kurzschluss in elektrischen Geräten: Heizdecken, Radiatoren und andere wärmeerzeugende Geräte sollten bei Verlassen des Raumes sowie nach der Benutzung ausgeschaltet oder vom Stromnetz genommen werden.
  • Fettbrand: Löschen Sie einen Fettbrand nie mit Wasser. Es droht eine Fettexplosion. Stattdessen: Das Feuer mit dem Pfannendeckel, einer Löschdecke oder einem Feuerlöscher der Klasse „F“ ersticken.

 

Tipp: Mehr Infos zu Feuerlöschern bietet der Film „Feuerlöscher für zu Hause“

Koh­len­mon­oxid­mel­der

Un­sicht­ba­re Ge­fahr durch Koh­len­mon­oxid

Immer wieder ereignen sich schwere Unfälle durch Kohlenmonoxid. Oft enden sie tödlich. Denn der Mensch kann das unsichtbare und geruchlose Gift mit seinen Sinnen nicht wahrnehmen. CO wirkt sehr schnell und ist deshalb extrem gefährlich. Hier finden Sie wichtige Informationen der Aktion Das sichere Haus (DSH) zu Entstehung und Wirkung des Gases sowie zur Prävention von CO-Vergiftungen.

Wie ent­steht Koh­len­mon­oxid?

Kohlenmonoxid (CO) entsteht, wenn organische Substanzen, die aus Kohlenstoffverbindungen bestehen, z.B. Holz, Erdöl, Kohle oder Erdgas, unvollständig verbrennen. Das wiederum passiert, wenn der vorhandene Sauerstoff für den Verbrennungsvorgang nicht ausreicht. Im Haushalt und Alltag sind defekte Gasthermen, zum Ausglühen in den Raum geholte Holzkohlegrills oder falsch bediente Kaminöfen große potentielle Gefahrenquellen. Auch das sich bei „normalen“ Bränden entwickelnde Rauchgas enthält CO.

Wie wirkt Koh­len­mon­oxid?

CO gelangt über die Atemwege ins Blut. Dort bindet es sich an das Hämoglobin im Blut und blockiert somit den Sauerstofftransport. Die Folge ist eine Minderversorgung des Körpers mit Sauerstoff. Der Mensch spürt Vergiftungssymptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Kurzatmigkeit. Ein Alarmzeichen ist es, wenn mehrere Personen im Raum diese Anzeichen gleichzeitig spüren. Innerhalb kurzer Zeit verliert der Mensch das Bewusstsein und kann sterben. Überlebende müssen mit lebenslangen Beeinträchtigungen rechnen.

Wie ver­mei­de ich ei­ne Koh­len­mon­oxid-Ver­gif­tung?

Feuerstätten müssen in Deutschland fachgerecht installiert und gewartet werden. Trotzdem kommt es immer wieder zu Vergiftungsfällen. Die Aktion Das sichere Haus (DSH) rät zu diesen Maßnahmen gegen eine CO-Vergiftung:

  • Sachgerechte Benutzung: Betreiben Sie gasbetriebene Heizpilze nicht in Innenräumen. Ein noch glühender Holzkohlegrill hat in Innenräumen ebenso wenig zu suchen wie ein benzinbetriebener Generator.
  • Fachgerechte Wartung: Lassen Sie insbesondere Thermen, Öl- und Gaskessel, benzinbetriebene Generatoren, Kamine und Kachelöfen regelmäßig und fachgerecht warten.
  • Versperrte Abluftwege: Schornsteine und Abgasschächte können durch z.B. Vogelnester verstopft sein. Kontrollieren Sie deshalb regelmäßig Abzüge und Lüftungsrohre.
  • Genügend Frischluftzufuhr: Achten Sie vor allem in Räumen mit Thermen und Kaminen auf ausreichende Frischluftzufuhr. 
  • Dohlengitter: Fehlen diesen großen Rabenvögeln natürliche Nistplätze, bauen Dohlen ihr Nest auch schon mal in einem Schornstein. Bringen Sie deshalb ein Dohlengitter an Ihrem Schornstein an, um zu vermeiden, dass die Vögel darin nisten.

Koh­len­mon­oxid­mel­der sind Le­bens­ret­ter

Kohlenmonoxid-Melder haben hochempfindliche elektrochemische Sensoren, die einen Alarm auslösen, wenn die CO-Konzentration in der Umgebungsluft einen in der Norm EN 50291 festgelegten Schwellenwert überschreitet.
Anders als Rauchmelder sind CO-Melder in deutschen Privathaushalten nicht vorgeschrieben. Die Aktion Das sichere Haus (DSH) rät dennoch, diese Geräte zu installieren. Diese Punkte sind dabei zu beachten:

  • Räume mit Verbrennungseinrichtungen: CO-Melder sollten in jedem Raum mit potentiellen Gefahrenquellen wie Thermen, Heizungsanlagen und anderen Verbrennungseinrichtungen installiert werden. In diesen Räumen wird der CO-Melder entweder an der Zimmerdecke oder an der Wand montiert. Bei einer Deckenmontage sollte der Abstand zur Zimmerwand 30 cm und zur Verbrennungseinrichtung, z.B. dem Kamin, 1 bis 3 Meter betragen. An der Wand montierte CO-Melder sollten zur Decke einen Abstand von 15 cm haben und oberhalb von Türen- und Fensterrahmen angebracht sein.
  • Räume ohne Verbrennungseinrichtungen: In Wohn- und Schlafräumen sind CO-Melder ebenfalls eine sinnvolle Investition. Der Melder sollte hier nicht an der Decke, sondern in Höhe der Atemwege des kleinsten Bewohners angebracht werden. Im Schlafzimmer ist der CO-Melder auf Höhe der liegenden Person richtig angebracht. 
  • Funkvernetzung: Kohlenmonoxidmelder können wie Rauchmelder funkvernetzt werden. Dann warnen alle Melder rechtzeitig und schon dann, wenn das CO noch gar nicht bei ihnen angekommen ist.

Ers­te Hil­fe – Was tun bei ei­ner Ver­gif­tung durch Koh­len­mon­oxid oder dem Ver­dacht?

Wenn Sie den Verdacht auf eine Kohlenmonoxidvergiftung bei sich selbst oder einem Ihrer Angehörigen haben, sollten Sie folgende Tipps der Aktion Das sichere Haus (DSH) berücksichtigen:

  • Notruf anrufen (112): Rufen Sie bei schweren Symptomen wie Atemnot, Husten, Erbrechen oder Apathie sofort den Notruf unter der Telefonnummer 112.
  • Gefahrenquelle einschränken: Schalten Sie die CO-Quelle wenn möglich aus.
  • Lüften: Öffnen Sie die Fenster, um Frischluft hereinzulassen.
  • Ruhe bewahren: Bewahren Sie Ruhe und entfernen Sie sich schnellstmöglich aus dem Gefahrenbereich.
  • Sauerstoffgabe: Bei einer CO-Vergiftung ist die direkte Sauerstoffgabe notwendig, um das Risiko bleibender Schäden zu reduzieren.

Foto: gopixa / shutterstock.com

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