Verbrennung bei Kindern vermeiden
Verbrennungen und Verbrühungen in der Küche vermeiden
- Sichern Sie das Kochfeld mit einem Herdschutzgitter, damit das Kind nicht auf die heiße Platte fassen kann.
- Installieren Sie einen Stopper für die Ofentür.
- Kochen Sie möglichst nur auf den hinteren Herdplatten.
- Drehen Sie Pfannenstiele und Topfgriffe immer nach hinten, damit niemand sie herunterziehen oder umstoßen kann.
- Töpfe, Pfannen und andere Gefäße mit heißem Inhalt sollten möglichst in der Küche bleiben und außer Reichweite von Kindern bleiben.
- Füllen Sie Wasserkocher oder Töpfe nur bis zur maximalen Pegelhöhe auf.
- Bei Getränken und Nahrungsmitteln aus der Mikrowelle sollte die Temperatur vor dem Füttern stets geprüft werden.
- Gefäße mit heißen Getränken in der Tischmitte platzieren, damit Kinder sie nicht erreichen können.
- Verzichten Sie auf Tischdecken, die das Kind samt Geschirr herunterziehen kann.
Verbrühungen durch heißes Wasser vermeiden
- Für Babys sollte die Wassertemperatur etwa 36 bis 37 Grad Celsius betragen und eher zu kühl als zu warm sein. Die Temperatur sollten Sie vor dem Baden mit einem Thermometer überprüfen.
- Testen Sie mit dem Unterarm, ob das Wasser Körpertemperatur hat, bevor Sie Ihr Baby in die Wanne setzen. Lassen Sie nach dem Messen kein zusätzliches heißes Wasser in die Wanne einlaufen.
- Wärmflaschen immer fest verschließen und nie mit kochendem Wasser füllen. Tipps im Netz raten, Salz ins Wasser der Wärmflasche zu geben, damit sie länger warm bleibt. Das kann das Material schädigen und Risse verursachen!
- Heiße Getränke und heißes Essen niemals unbeaufsichtigt stehen lassen. Essen oder trinken Sie nichts Heißes, wenn Sie das Kind auf dem Schoß haben, es im Tragetuch oder auf dem Arm tragen.
Sicher grillen
Kinder stehen gern nahe am Grill und tragen damit ein erhöhtes Unfallrisiko. Hilfreich ist ein "Bannkreis", um den Grill herum. Dafür braucht man nur Flatterband, das mit Zelt-Heringen oder auch Steinen um den Grill herum befestigt wird. Der Mindestabstand zum Grill sollte an jeder Seite mindestens zwei Meter betragen. Hier finden Sie weitere Informationen zum sicheren Grillen mit Kindern.
Weitere Sicherheitsregeln und Vorsichtsmaßnahmen für den gesamten Haushalt
- Das Kind bei offenem Feuer immer im Auge behalten.
- Durch heiße Flächen wie Kaminofenscheiben, Heizkörper und Heizungsrohre drohen Kontaktverbrennungen. Sichern Sie diese Stellen im Haushalt.
- Heizdecken gehören nicht ins Kinderbettchen.
- Streichhölzer oder Feuerzeuge konsequent wegschließen.
- Am Weihnachtsbaum nur geprüfte Lichterketten verwenden, keine Kerzen.
- Feuerwerkskörper gehören nicht in die Hände von Kleinkindern.
- Knaller niemals in Hosentaschen tragen – durch Reibung können sie sich entzünden.
- Versehen Sie alle Steckdosen mit Kindersicherungen.
- Vorsicht mit Wärmelampen und Heizstrahlern. Weitere Informationen zum sicheren Gebrauch von Heizstrahlern bietet unser Film "Sicherheit rund um den Wickeltisch".
- Bügeleisen nach Gebrauch sofort ausstecken und an einem sicheren, hochgelegenen Ort abkühlen lassen
Erste Hilfe: Was soll ich tun, wenn mein Kind Verbrennungen erlitten hat?
Gehen Sie folgendermaßen vor, wenn Ihr Kind eine Verbrennung durch den Grill erlitten hat:
- Ruhe bewahren: Auch, wenn es schwerfällt: Bewahren Sie Ruhe, um bei Ihrem Kind keine Panik aufzulösen und ihm bestmöglich zu helfen.
- Brand mit Decke löschen: Versuchen Sie, in Brand geratene Kleidung mit einer Decke zu löschen.
- Eingebrannte Kleidung am Körper lassen: Belassen Sie eingebrannte Kleidungsstücke am Körper des Kindes.
- Kühlen mit lauwarmem Wasser: Kühlen Sie verbrannte Körperteile mit lauwarmem Wasser.
- Brandblasen nicht öffnen: Brandblasen müssen aufgrund der Infektionsgefahr verschlossen bleiben.
- Mit sauberem Tuch abdecken: Decken Sie die verbrannten Stellen mit einem sauberen Tuch ab.
- Notarzt rufen: Rufen Sie den Notarzt unter der Notrufnummer 112.
Was kann ich tun, wenn mein Kind nach dem Unfall unter Brandverletzungen leidet?
Der Verein Paulinchen e. V. berät und begleitet Familien mit Kindern, die einen Unfall mit Verbrennungen oder Verbrühungen erlitten haben. Ziel ist es, für jedes bandverletzte Kind individuell die bestmögliche Versorgung zu erreichen. Weitere Informationen und Kontaktdaten erhalten Sie unter www.paulinchen.de.
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