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Gathmann Michaelis und Freunde | Seniorengerechter Garten

Pf­le­ge­leicht: Der se­nio­ren­ge­rech­te Gar­ten

Für ältere Menschen bedeutet der eigene Garten ein grünes Stück Lebensqualität, denn Gärtnern macht Freude, hält fit und mobil. Rund 50 Prozent der über 75-Jährigen sind noch regelmäßig im Grünen aktiv. Doch mit zunehmendem Alter geht die Gartenarbeit nicht mehr so leicht von der Hand: Beim Unkrautjäten meldet sich der Rücken, das Heckenschneiden ist mühsam, die Obsternte auf der Leiter wird zur Wackelpartie. Aufgrund nachlassender Kraft und Beweglichkeit ist die Sturz- und Verletzungsgefahr im Garten bei Seniorinnen und Senioren besonders hoch. Die meisten Unfälle im Garten passieren, weil sie sich überfordern, ihre Kräfte falsch einschätzen oder nicht aufpassen.

Die Aktion Das sichere Haus (DSH) stellt hier zahlreiche Möglichkeiten vor, wie sich der Garten pflegeleicht und damit altersgerecht gestalten lässt. Zudem erfahren Interessierte, wie sie beim Gärtnern Kräfte sparen, Aufwand vermeiden und besser auf ihre Sicherheit und Gesundheit achten können.


Bar­rie­re­f­reie We­ge und gu­te Be­leuch­tung

Wer seinen Garten bis ins hohe Alter genießen und pflegen will, denkt mögliche körperliche Einschränkungen bei der Neu- oder Umgestaltung vorausschauend mit: Schon einfache bauliche und gestalterische Maßnahmen bewirken, dass Seniorinnen und Senioren sicherer im Garten unterwegs sind. So sind in einem altersgerechten Garten beispielsweise die Wege barrierefrei gestaltet und ausreichend breit, sodass man dort auch mit körperlichen Einschränkungen, mit Rollator oder im Rollstuhl vorankommt. Stabile Handläufe an den Treppen sowie eine gute Beleuchtung der Wege, Treppen und Flächen machen den Gang ins Grüne nicht nur komfortabler, sondern senken auch das Unfallrisiko.

 

Wege und Treppen im Garten

Beleuchtung im Garten

Sturz­ge­fahr ban­nen

Ein besonderes Augenmerk bei der Gestaltung und Pflege eines seniorengerechten Gartens gilt dem erhöhten Sturzrisiko im Alter. Denn wenn Gangsicherheit, Kraft und Balance nachlassen, sind unebene oder rutschige Wege und Flächen erst recht gefährlich. Mit folgenden Maßnahmen kann man einiges gegen die Sturzgefahr im Garten tun:

So ver­rin­gern Sie das Sturz­ri­si­ko im Gar­ten

  • Wege, Treppen und Terrassen mit rutschfestem Untergrund anlegen
  • Gute Beleuchtung aller Bereiche, idealerweise mit Bewegungsmelder
  • Fußmatten und Gitterroste ebenerdig verlegen
  • Stabile Geländer oder Handläufe anbringen
  • Feste Schuhe mit Profilsohle tragen
  • Nasses Laub, vergammelte Früchte, Unkraut und/oder Moos auf den Wegen direkt entfernen – es besteht Rutschgefahr
  • Leitern nur im Beisein einer zweiten Person besteigen und Modelle mit Spreizsicherung, Winkel und Bodentraverse nutzen

Pf­le­ge­leich­te Pflan­zen

In einem altersgerechten Garten wachsen viele Pflanzen, die möglichst wenig Arbeit machen und somit Rücken und Gesundheit schonen. Dazu gehören vor allem Bäume, Sträucher und Blumen, die hinsichtlich Standort, Schnitt und Bewässerung genügsam und überdies einfach zu pflegen sind. Alternde Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner sollten bei der Gartenplanung und bei der Auswahl im Gartenmarkt also eher die mehrjährige Staude als den anspruchsvollen Rosenstrauch auswählen. Mit jedem immergrünen Baum fallen im Herbst weniger Laubarbeiten an. Und mit jeder winterharten Pflanze müssen Seniorinnen und Senioren weniger Gewächse in Schutzhüllen wickeln und weniger Blumenkübel an frostfreie Orte schleppen.

Pf­le­ge­leich­te Sträu­cher und Stau­den

Folgende Sträucher und Stauden machen wenig Arbeit und eignen sich für unterschiedliche Standorte.

 

Kleinbleibende Sträucher:
Spiersträucher, Sommermagnolie, Freiland-Hibiskus, Weigelien, Flieder, diverse Arten Schneeball

 

Stauden für sonnige Plätze:
Fette Henne, Astern, Taglilien, Frauenmantel, Staudensonnenblume, Lampenputzergras, Herbstanemone, Nieswurz, Wollziest

 

Stauden für schattige Plätze:
Funkie, Prachtspiere, Dickmännchen, Silberkerze, Taubnessel

Senior schneidet pflegeleichten Strauch im Garten Senior schneidet pflegeleichten Strauch im Garten
Foto: Budimir Jevtic / stock.adobe.com

Un­kom­p­li­zier­ter Ra­sen

Auch eine Rasenfläche kann mehr oder weniger anspruchsvoll sein. Grundlage für ein pflegeleichtes und doch sattes Grün ist die bewusste Wahl der Rasensamenmischung: So ist Sport- und Spielrasen deutlich robuster und einfacher zu mähen als Zierrasen. Spezielle Schattenmischungen gedeihen auch ohne viel Sonneneinstrahlung. Für Seniorinnen und Senioren, die ihre Grünfläche nicht oft betreten und auch nur wenig Wert auf eine makellose Rasenfläche legen, kann auch eine Blumenwiesen eine Option sein: Diese ist nicht nur schön bunt und bienenfreundlich, sondern muss auch nur sehr selten gemäht werden.  

Tipp: Stau­den­bee­te an­le­gen

An Hanglagen oder in schwer zugänglichen Gartenbereichen ist die Rasen- und Pflanzenpflege besonders anstrengend und birgt Sturzrisiken. Hier sind pflegeleichte Staudenbeete eine gute Alternative zu Beeten oder Rasenflächen.

Seniorin arbeitet an einem Hochbeet Seniorin arbeitet an einem Hochbeet
Foto: epiximages / shutterstock.com

Nie­d­ri­ge Bäu­me und ho­he Bee­te

Sobald die Obsternte auf der Leiter zu anstrengend oder gar zum Unfallrisiko wird, ist es an der Zeit, den großen alten Apfel- oder Kirschbaum durch eine niedrigere Baumart zu ersetzen. Obstbäume, die auf schwachwüchsigen Unterlagen veredelt sind, werden nur etwa zweieinhalb Meter groß und tragen die gleiche Menge an Früchten wie höhere Bäume. Spalierobst hingegen ist keine Alternative, da dieses ebenfalls recht hoch wächst.

Lieber hoch als niedrig lautet hingegen die Devise bei der Anlage von Blumen- oder Gemüsebeeten. Denn wenn das Bücken für die Aussaat und die Ernte mit dem Alter mühsam wird, kann ein Hochbeet den Rücken und die Gelenke entlasten. Mehrere kleine Kübelhochbeete aus Kunststoff, die von allen Seiten begehbar sind, eignen sich besser als größere Hochbeete aus Holz. Die Kunststoffkübel sind in verschiedenen Größen erhältlich und besonders witterungsbeständig. Zudem ist deren Rand oft so stabil, dass man sich beim Arbeiten darauf abstützen kann – oder wenn es einem beim Gärtnern doch einmal schwindelig wird.

Kei­ne Chan­ce dem Un­kraut

Sowohl in hohen als auch in ebenerdigen Beeten muss regelmäßig Unkraut gezogen oder gar ausgegraben werden – es sei denn, Hobbygärtnerinnen und -gärtner decken ihre Gemüse- oder Erdbeerbeete mit Unkrautvlies ab. In Beeten mit kleinen Bäumen oder Sträuchern verhindern Rindenmulch oder dicht aneinandersetzende Stauden, dass sich zu viele unerwünschte Kräuter breit machen. Bewährt haben sich auch sogenannte Bodendecker: Das sind meist kleinblättrige und niedrig wachsende Pflanzen, die recht schnell und dicht wachsen, sodass das Unkraut kaum eine Chance hat.

Pf­le­ge­leicht, aber gif­tig!

Viele immergrüne und als unkompliziert geltende Pflanzen wie Efeu, Eibe oder Thuja sind giftig und damit eine Gefahr für Tiere und Kinder. Hier finden Sie eine Übersicht von Pflanzen mit giftigen Bestandteilen im Haus und Garten. Welche Blumen und Gehölze unbedenklich sind können Sie auf der Positivliste mit ungiftigen Pflanzen nachlesen.

 

Zur Positivliste

Giftpflanze Eibe Giftpflanze Eibe
Foto: Iva Vagnerova / shutterstock.com

Prak­ti­sches Drum­her­um: Zäu­ne und Mau­ern

Das Prinzip „möglichst pflegeleicht“ gilt nicht nur für Rasen, Pflanzen und Beete, sondern auch für das Drumherum: So können Seniorinnen und Senioren ihr Gartengrundstück mit einem Zaun oder einer Mauer eingrenzen lassen, wenn ihnen das Heckenschneiden körperlich zunehmend schwerfällt. Besonders witterungsbeständige und hochwertige Zäunen oder Terrassenbeläge müssen seltener aufwändig gereinigt, geschliffen oder gestrichen werden. Große Bodenplatten mit wenigen oder nur sehr schmalen Fugen bieten auch weniger Spielraum für Unkraut oder Moos als kleine Pflastersteine.

Sowohl bei der Gartenplanung als auch bei der Auswahl geeigneter sowie ungiftiger Pflanzen und Samen können sich Seniorinnen und Senioren in Gartenfachmärkten beraten lassen.

Er­go­no­mi­sche Ge­rä­te

Während Kraft und Energie allmählich nachlassen, bleiben die anfallenden Arbeiten im Garten zu jeder Jahreszeit dieselben: Beete umgraben, Rasen mähen, Pflanzen schneiden, Laub rechen, Obst und Gemüse ernten. Manuelle und elektrische Gartengeräte erleichtern diese Arbeiten – sind jedoch auch die Ursache vieler Unfälle und Verletzungen im Garten. Bei der Anschaffung neuer Geräte sollten Seniorinnen und Senioren darauf achten, dass diese hochwertig und gut zu handhaben sind. Ergonomische Griffe sorgen für eine ideale Kraftübertragung. Abgewinkelte oder längenverstellbare Stiele erlauben das Arbeiten in aufrechter Haltung, ohne Bücken oder Strecken.

Er­go­no­mi­sche Gar­ten­hel­fer

Folgende Geräte und Hilfsmittel für den Garten schonen Rücken, Knie und Gelenke

  • Geräte mit ergonomischen Griffen und zusätzlichen Haltegriffen
  • Unkrautstecher, Astschere und Pflückhilfe mit Teleskopstiel
  • Elektrische Geräte mit Tragegurt und Haltegriff
  • Sackkarre, Schubkarre und Rollbrett
  • Kniekissen und Rollsitze
  • Arbeitsjacken und -hosen oder Gartenschürzen zum Verstauen der Geräte
Senioren arbeitet mit einem Laubbläser im Garten Senioren arbeitet mit einem Laubbläser im Garten
Foto: Budimir Jevtic / shutterstock.com

Elek­tro-Gar­ten­ge­rä­te

Mit Strom oder Akku betriebene Gartengeräte wie Laubbläser, Hecken- oder Astschere sind für Seniorinnen und Senioren auf den ersten Blick attraktiv. Denn mit ihnen lassen sich viele Gartenarbeiten mit weniger Kraft- und Körpereinsatz erledigen. Durch die komplexere Bedienweise und die Motorkraft bedeuten elektrische Gartengeräte für ältere Menschen jedoch ein erhöhtes Verletzungs- und Unfallrisiko. Sie sollten schon beim Kauf darauf achten, dass sie die Geräte noch ohne Mühe selbst bedienen und aus eigener Kraft tragen können. Sichere elektrische Gartengeräte sind zudem qualitativ hochwertig verbaut und tragen ein GS-Zeichen, leise Modelle schonen das Gehör.

 

Kauf und Einsatz von Gartengeräten und Maschinen

Wenn Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit nachlassen, kann es schneller passieren, dass rotierende Schneidewerkzeuge oder mechanische Bewegungen der Geräte zu Schnittverletzungen oder Quetschungen führen. Daher sollte man diese beim Warten und Reinigen sowie beim Entfernen von verklemmten Ästen, Blättern und Steinchen immer ausschalten oder den Stecker ziehen. Eine weitere Gefahrenquelle bei der Arbeit mit elektrischen Gartengeräten ist der Strom. Wer Geräte, Kabel und außenliegende Steckdosen regelmäßig auf Schäden überprüft und insbesondere beim gleichzeitigen Einsatz von Strom und Wasser achtsam bleibt, kann Kurzschlüsse oder Stromschläge vermeiden.

FI-Schal­ter: Schutz vor Stro­mun­fäl­len

Auch in Außenbereichen sind FI-Schutzschalter zum Schutz vor elektrischen Schlägen oder Stromunfällen ein Muss. Wie diese funktionieren und wie man bei Bedarf einen FI-Schutz im Garten nachrüsten kann, erfahren Interessierte hier.


Schutz­k­lei­dung für die Gar­ten­ar­beit

Mit festem Schuhwerk, gut sitzender Bekleidung sowie mit Gartenhandschuhen können sich Seniorinnen und Senioren beim Gärtnern vor Verletzungen schützen. Sobald sie zu leistungsfähigen, elektrischen Geräten greifen, sollten sie außerdem an die Persönliche Schutzausrüstung denken: Dazu gehören, je nach Tätigkeit, Sicherheitsschuhe, Schutzhandschuhe, Schutzbrille und in vielen Fällen auch ein Gehörschutz.

 

PSA bei der Gartenarbeit

Kräf­te­spa­rend Ra­sen mähen

Die regelmäßige Tour mit dem Rasenmäher über das satte Grün kann ein entspannendes Ritual sein, wenn man beweglich und bei guter Gesundheit ist. Für ältere Menschen kann der Mähvorgang anstrengend werden. Wer die Griffhöhe des Geräts an seine Körpergröße anpasst und in gerader Haltung sowie mit gleichmäßiger Bewegung schiebt, spart Kräfte und schont den Rücken. Bei größeren Rasenflächen kann ein Mähroboter die Arbeit übernehmen: Dieser dreht automatisch seine Runden auf dem Grün. Allerdings kann ein Rasenroboter auch zur Stolperfalle für ältere Menschen oder zum Sicherheitsrisiko für Kinder werden. Daher sollte dieser nur fahren, wenn sich niemand auf dem Rasen aufhält. Um nachtaktive Kleintiere nicht zu gefährden, sollte der Mähroboter auch nur tagsüber in Betrieb gehen.

 

10 Tipps für mehr Sicherheit beim Rasenmähen

Senior mäht den Rasen im Garten Senior mäht den Rasen im Garten
Foto: Ground Picture / shutterstock.com

In­tel­li­gen­te Be­wäs­se­rung

Eine volle Gießkanne vom Wasserhahn zum Gemüsebeet oder zum Pflanzenkübel zu schleppen, ist in hohem Alter noch anstrengender als in jungen Jahren. Denn die einseitige, teils schwere Belastung von mitunter 10 bis 20 Kilogramm zieht Arme und Rücken schwer in Mitleidenschaft. Um Körper und Gesundheit zu schonen, sollten Seniorinnen und Senioren nach Möglichkeit alle Pflanzen im Garten mit dem Gartenschlauch wässern. Damit die meterlangen Schläuche nicht quer durch den Garten gezogen werden müssen und so zur Stolperfalle werden, kann man an entlegenen Stellen des Gartens eine weitere Wasserzapfsäule installieren.

Deutlich weniger Wegstrecke und Aufwand beim Pflanzen- und Blumengießen haben Seniorinnen und Senioren mit einer automatischen Tropfbewässerung. Hierfür wird ein Schlauch, aus dessen Poren Wasser tropft, durch die Beete oder die Pflanzenkübel entlang gelegt – wobei unterirdische Schläuche weniger Wasser verbrauchen und ein geringeres Stolperrisiko bedeuten. Um die Bewässerung in Gang zu setzen, braucht man nur den Wasserhahn aufzudrehen. Für eine unkomplizierte Bewässerung der Rasenflächen kommen Sprinkleranlagen zum Einsatz. Für ältere Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner eignen sich vor allem Beregnungsanlagen, die sich hinsichtlich Wasserdruck, -wurfweite und -richtung individuell einstellen und bei Bedarf miteinander koppeln lassen. So muss der Sprinkler während eines Bewässerungsvorgangs nicht mehrmals umgesetzt werden, um jede Ecke des Rasens gleichmäßig mit Wasser zu versorgen.

Tipp: Sel­te­ner und da­für län­ger gie­ßen

Statt jeden Tag nur ein bisschen sollte man eher etwas seltener und dafür länger gießen. Denn so erreicht nicht nur das Wasser das tiefere Erdreich, sondern auch die Pflanzenwurzeln. Dadurch werden sie widerstandsfähiger gegen Trockenheit.


Sowohl für die Pflanzen- als auch die Rasenbewässerung existieren unterschiedliche Sprinkler- und Tropfsysteme, die sich individuell an jeden Garten anpassen lassen. Kleine Computer, die sich zwischen Wasserhahn und Schlauch schalten lassen, ermöglichen überdies eine digitale Steuerung aus der Ferne. Angesichts dieser vielen Möglichkeiten sollten sich Seniorinnen und Senioren in Gartenfachmärkten oder Gärtnereibetrieben beraten lassen, bevor sie sich für ein Bewässerungssystem entscheiden.

Kör­per, Haut und Ge­sund­heit scho­nen

Um Unfälle zu vermeiden sowie Körper und Gesundheit zu schützen, ist es nicht nur sinnvoll, den Garten altersgerecht anzulegen und möglichst kräftesparend zu pflegen. Seniorinnen und Senioren sollten auch ihre Verhaltensweisen den veränderten körperlichen Bedürfnissen und Fähigkeiten anpassen. Schließlich lässt nicht nur die Muskelkraft nach: Der gesamte Bewegungsapparat, das Herz-Kreislaufsystem und die alternde Haut sind weniger belastbar und benötigen besonderen Schutz.

Bei der Gartenarbeit im Freien setzen sich Hobbygärtnerinnen und -gärtner zu jeder Jahreszeit direkt dem Wetter aus, gleichzeitig kommen sie oft ins Schwitzen. Doch ein von Schweiß oder Regen durchnässtes Shirt oder Zugluft können die Muskulatur auskühlen, zu warme Kleidung kann den Körper überhitzen. Seniorinnen und Senioren sollten daher im Garten wettergerechte, funktionale und atmungsaktive Kleidung tragen, idealerweise im variablen „Zwiebel-Look“. Damit Sonne und Hitze nicht zu Kreislaufproblemen führen und lange Aufenthalte in Regen oder Kälte keine Gelenkprobleme oder Erkältungen hervorrufen, gibt es Einiges zu beachten:

Zu je­der Jah­res­zeit im Gar­ten ak­tiv: So schüt­zen Sie Kör­per und Ge­sund­heit

Früh­jahr und Som­mer

Optimale Bekleidung: Während und nach der Gartenarbeit:
✓ locker sitzende, leichte und helle Kleidung (idealerweise aus Baumwolle) ✓ Pralle (Mittags)Sonne meiden
✓ schnell trocknende, atmungsaktive Funktionskleidung, idealerweise mit UV-Schutz ✓ Viel und regelmäßig trinken (Wasser, lauwarme Kräutertees, isotonische Getränke)
✓ Sonnenhut mit Krempe (schützt auch Ohren und Nacken) ✓ Pausen im Schatten einlegen
  ✓ Zur Erfrischung kühles Wasser über die Arme laufen lassen

Herbst und Win­ter

Optimale Bekleidung: Während und nach der Gartenarbeit:
✓ locker sitzende, leichte und helle Kleidung ✓ Pausen im Haus einlegen
✓ Nieren-, Knie- und Schulterwärmer ✓ Warme Kräuter- oder Früchtetees trinken
✓ bei Regen: Wasserdichte Kleidung und Gummistiefel ✓ gut aufwärmen (Dusche, Kamin, Wärmekissen, Fußbad)
✓ wasserfeste Schuhe und Handschuhe  
✓ nicht zu dicke Mütze sowie Schlauchschal  

Beim Pflanzen, Graben, Schneiden oder Ernten werden Rücken und Wirbelsäule oft zu stark oder sogar falsch belastet. Dabei ist eine aufrechte und bewusste Körperhaltung das A und O gesunder Gartenarbeit.

Die richtige Körperhaltung ist auch beim Heben und Tragen schwerer Lasten wie Pflanzenkübeln oder Säcken mit Erde essenziell. Um den Rücken zu schonen und einen Bandscheibenvorfall zu vermeiden, sollten Seniorinnen und Senioren die Lasten eng am Körper tragen und idealerweise auf beide Körperhälften verteilen. So lassen sich zwei halbvolle Gießkannen gleichzeitig besser tragen als nur eine sehr volle. Langsame und fließende Bewegungsabläufe schonen das Muskel-Skelett-System.

Monotone Gartenarbeiten wie Jäten, Graben oder Laubfegen verleiten dazu, dauerhaft in derselben Position zu verharren und so einzelne Muskelpartien zu lange oder einseitig zu belasten. Daher empfiehlt es sich, die Körperhaltung beim Gärtnern regelmäßig zu wechseln, zwischendurch Lockerungsübungen zu machen und vor allem viele ausgedehnte Pausen einzulegen. Oft neigen Seniorinnen und Senioren dazu, sich für einen einzigen Tag zu viel vorzunehmen, obwohl sich viele Gartenarbeiten gut auf mehrere Tage verteilen lassen.

 

Die Top 5 für rückenschonende Gartenarbeit

Seniorin hebt einen Blumenkübel im Garten Seniorin hebt einen Blumenkübel im Garten
Foto: WavebreakmediaMicro / stock.adobe.com

Sobald sie sich bestimmten Gartenarbeiten nicht mehr gewachsen fühlen, nicht mehr sicher auf Leitern steigen können oder sich mit bestimmten Geräten schwertun, ist es für ältere Menschen an der Zeit, Hilfe von außen anzunehmen. Das können jüngere Familienangehörige oder Freunde sein, private Gartenhilfen oder professionelle Gartenbauunternehmen.

Un­fall­ver­si­che­rung für Gar­ten­hil­fen

Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer sind verpflichtet, privat engagierte Gartenhilfen bei der Minijobzentrale anzumelden. Die helfenden Personen sind damit automatisch während ihrer Tätigkeit sowie auf den mit ihr verbundenen Wegen auch gesetzlich unfallversichert. Personen, deren Einnahmen aus Minijobs oberhalb der Verdienstgrenze liegt, müssen direkt bei dem zuständigen Unfallversicherungsträger zur gesetzlichen Unfallversicherung angemeldet werden.

 

Mehr Infos finden Sie hier

- cgr

Foto (Titelbild): WavebreakmediaMicro / stock.adobe.com

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