Smart Home für Senioren: Sicherheit und Komfort für Zuhause
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Viele Senioren und Seniorinnen möchten ihren Alltag selbstständig meistern und so lange wie möglich zu Hause leben, denn die eigenen vier Wände sind nun einmal der Ort für Geborgenheit und Vertrautheit. Gleichzeitig aber passieren die meisten Unfälle im häuslichen Umfeld, und vor allem Hochbetagte sind betroffen. Allein 2023 sind in Deutschland 14.874 Menschen über 65 Jahren durch einen Haushalts-Unfall ums Leben gekommen.
Smart-Home-Technologien und andere moderne Geräte können älteren Menschen dabei helfen, alltägliche Aufgaben zu erledigen. Sie können überdies dazu beitragen, Unfälle zu verhindern und das eigene Zuhause sicherer zu machen. Sie passen sich den Bedürfnissen ihrer Nutzer und Nutzerinnen an – und sind, entgegen der weit verbreiteten Annahme, keineswegs nur etwas für Technik-Enthusiasten. Hier erfahren Sie, was der Begriff „Smart Home“ genau bedeutet und wie Senioren und Seniorinnen von technischen Alltagshilfen profitieren können.
Was ist ein Smart Home – und warum ist es für Senioren sinnvoll?
Ein Smart Home (englisch für „intelligentes Zuhause“) ist ein vernetztes Zuhause, in dem verschiedene intelligente Geräte miteinander kommunizieren. Das Ziel eines Smart Homes ist es, das Leben komfortabler, sicherer und energieeffizienter zu machen. Die Steuerung erfolgt zum Beispiel über Tablets, Smartphones oder Sprachassistenten, sodass Haushaltsgeräte wie Staubsaugerroboter per Knopfdruck oder Sprachbefehl ihre Arbeit verrichten.
Der speziell auf die Bedürfnisse von älteren Menschen zugeschnittene Teilbereich der Smart-Home-Technologie nennt sich „Ambient Assisted Living“ (AAL). Hierbei handelt es sich um altersgerechte Assistenzsysteme, die Senioren und Seniorinnen dabei unterstützen, ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben in ihrem eigenen Zuhause zu führen. Im Alter können solche smarten Geräte nicht nur mehr Sicherheit bieten, sondern auch das Risiko für einen Unfall in den eigenen vier Wänden senken, indem Routinen im Haushalt erleichtert werden. Beispiele für solche Assistenzsysteme sind eine automatische Herdabschaltung, Notruftasten oder Sensoren zur Sturzerkennung.


Welche Vorteile hat Smart-Home-Technik für Senioren und Seniorinnen?
- Mehr Sicherheit: Mit Smart-Home-Systemen können ältere Menschen ihr Zuhause einfach überwachen und sicherer gestalten. Auch von unterwegs aus lässt sich so überprüfen, ob zu Hause alles in Ordnung ist – ob die Türen abgeschlossen, die Heizung aus oder die Rollläden geschlossen sind. Bei einem Unfall in den eigenen vier Wänden oder einem anderen Notfall kann sofort Hilfe gerufen werden.
- Barrierefrei wohnen: Smarte Technologien erleichtern den Alltag durch automatisierte Funktionen wie Lichtsteuerung, höhenverstellbare Möbel und Notrufsysteme. Ein Sicherheitsplus vor allem für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder höheren Alters.
- Energieverbrauch senken: Durch automatisierte Abläufe können Smart-Home-Geräte dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken, zum Beispiel, indem Drucksensoren in der Matratze der Heizung melden, dass das Bett genutzt wird und die Temperatur in den Räumen heruntergeregelt werden kann.
- Unterstützung bei der Hausarbeit: Haushalts- und Gartengeräte wie Saug- oder Mähroboter können lästige Aufgaben erledigen. Es geht sogar noch smarter: Kühlschränke, die mit dem Smartphone verbunden sind, können zum Beispiel automatisch Einkaufslisten zusammenstellen, da sie erkennen, welche Lebensmittel fehlen.
- Komfort genießen: Stellen Sie sich vor, die Jalousien öffnen sich am Morgen ganz automatisch, und während Sie sich anziehen, startet schon die Kaffeemaschine, sodass ein frisch aufgebrühter Kaffee auf Sie wartet, sobald Sie die Küche betreten. Smarte Geräte können den Alltag nicht nur einfacher, sondern auch komfortabler gestalten.
- Unterhaltung erleben: Besonders viele Möglichkeiten für Smart-Home-Anwendungen gibt es im Entertainment-Bereich. Beliebt sind vor allem Smart-TVs, mit denen Sie auf Online-Mediatheken zugreifen und Ihre Lieblingssendungen oder Filme streamen können. Mit automatischer Lichtsteuerung und einem smarten Audiosystem wird Ihr Wohnzimmer zum Heimkino.
Tipp: In der virtuellen Musterwohnung der Verbraucherzentrale können Sie sich von Raum zu Raum navigieren und sich über die verschiedenen digitalen Hilfsmittel für Senioren und Seniorinnen informieren.
Bedienung und Steuerung der Smart Home Geräte
Ein kurzer Sprachbefehl oder ein Knopfdruck – die meisten Smart-Home-Geräte sind so konzipiert, dass sie auch für ältere Menschen einfach zu bedienen sind. Nachlassende Körperkraft und Koordination sind keine Hindernisse.


Fernbedienung: Mit einer universellen Fernbedienung lassen sich nicht nur Fernseher, sondern auch andere Smart-Home-Geräte steuern, ohne dass Apps erforderlich sind.
Smartphone und Tablet: Mit einem Smartphone und der geeigneten App können smarte Geräte wie zum Beispiel Thermostate, Lampen oder Staubsaugerroboter gesteuert werden.
Sprachassistenten: Ein einfacher Satz wie „Schalte das Licht im Wohnzimmer ein“ genügt, um mit Sprachassistenten die gewünschte Aktion auszuführen.
Wearables: Smartwatches können mehr, als nur die Uhrzeit anzeigen. Die richtigen Apps und Einstellungen machen es möglich, mit solchen Wearables die Geräte in Ihrem Haushalt zu bedienen.
Gestensteuerung: Einige Smart-Home-Systeme erlauben die Steuerung durch Handbewegungen oder Gesten, dafür sind jedoch oft Kameras oder Sensoren nötig.
Bewegungsmelder und Sensoren: Sobald eine Bewegung erkannt wird, schalten smarte Bewegungsmelder oder Sensoren die Lampen im Innen- oder Außenbereich an.
Smart Home nachrüsten: So gelingt's
Die Sorge, dass man bei der Umstellung auf ein Smart Home alle vorhandenen Geräte ersetzen muss, ist verständlich, aber oft unbegründet. Tatsächlich kann vieles aus dem bestehenden Haushalt mit minimalem Aufwand und kostengünstigen Lösungen in die moderne Technikwelt eingebunden werden. So lässt sich etwa die alte Nachttischlampe mit einem smarten Leuchtmittel ausstatten, um sie bequem per App oder Sprachbefehl zu steuern.
Mit diesen einfachen Anpassungen müssen Senioren und Seniorinnen nicht auf den smarten Komfort verzichten und können ihr Zuhause Schritt für Schritt intelligenter gestalten – ohne große Investitionen oder radikale Veränderungen.


Datenschutz und Datensicherheit im Smart Home: Darauf sollten Sie achten
Damit die Bedienung von Smart-Home-Geräten funktioniert, speichern Anbieter Informationen über Sie und Ihr Zuhause auf einem eigenen Server oder in einer Cloud. Dazu gehören Informationen, die Sie selbst eingeben, und solche, die das Gerät automatisch sammelt, wie zum Beispiel, wo Sie wohnen, wann Sie das Licht einschalten oder ob Sie zu Hause sind. Das macht internetfähige Geräte zu potenziellen Angriffsflächen für Hacker. Einige Tipps für mehr Sicherheit im Smart Home:
- Informieren Sie sich schon vor dem Kauf darüber, welche Daten für die Nutzung des Geräts erforderlich sind.
- Überprüfen Sie bei der Einrichtung die Voreinstellungen und deaktivieren Sie gegebenenfalls nicht notwendige Berechtigungen, wie etwa die Standorterfassung.
- Richten Sie, wenn möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung ein. Hierbei wird zum Beispiel nach Eingabe des Passworts ein Code per SMS oder an die E-Mail-Adresse gesendet, der zusätzlich zur Bestätigung eingegeben werden muss.
- Halten Sie Geräte und Apps auf dem neusten Stand. Installieren Sie Updates zeitnah, um potenzielle Sicherheitslücken zu schließen.
- Wählen Sie ein starkes Passwort mit einer Kombination aus Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
Tipp: Ein sicheres Passwort enthält mindestens 10 Zeichen, die Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen wie ?!%§. Vermeiden Sie es, Namen, Geburtsdaten oder andere leicht zugängliche persönliche Informationen zu verwenden.
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