Sicherheitsrisiko statt Qualität – Vorsicht bei Fake-Produkten!
Produkt- und Markenpiraterie bei Haushaltsgeräten, Hilfsmitteln und Medikamenten ist eine Gefahr für Sicherheit und Gesundheit.
Schlappe 20 Euro für die Designer-Sonnenbrille? Nur einen Zehner für den Marken-Toaster? Solche Preise sind verlockend, doch häufig stellen sich solche „Schnäppchen“ bei fliegenden Händlern oder auf Online-Plattformen im Nachhinein als Fälschungen oder minderwertige Nachahmungen heraus.
Was sind Fake-Markenprodukte?
Man unterscheidet zwischen:
- Fälschungen (Optik, Verpackung und Markenname identisch zum Originalhersteller) und
- Plagiaten bzw. Nachahmungen (Optik, Verpackung oder Markenname minimal geändert, Produkte teilweise nicht im Originalsortiment).
Produkt- und Markenpiraterie ist ärgerlich und kann im Haushalt ein ernstzunehmendes Sicherheits- und Gesundheitsrisiko werden. Denn sogenannte Fake-Produkte suggerieren etwas, das sie in Wirklichkeit nicht haben: Qualität.
Mangelnde Produktsicherheit
Deshalb warnen Expertinnen und Expertinnen vor Waren, die hochwertigen Produkten zwar optisch gleichen, aber in Sachen Produktsicherheit bei weitem nicht so zuverlässig sind wie die Originale. Hersteller von Plagiaten und Fälschungen verwenden oft minderwertiges Material, um die Produktionskosten niedrig zu halten. Doch wenn Bauteile versagen oder Sicherheitseinrichtungen nicht funktionieren, steigt das Unfallrisiko.
Minderwertige oder krankmachende Bestandteile
Mangelhafte Toaster oder Steckerleisten könnten einen elektrischen Schlag verursachen oder in Brand geraten. Verletzungen oder Verbrennungen drohen, wenn sich plötzlich der Hammerkopf vom Stiel des Werkzeugs löst oder der Griff des Wasserkochers abbricht.
Fake-Produkte bergen auch Gesundheitsrisiken: Etwa, wenn Sonnenbrillen oder FFP2-Masken die versprochene Schutzwirkung nicht erfüllen. Oder wenn Kinderspielzeuge, Kosmetika oder Medikamente falsch deklarierte oder schädliche Stoffe enthalten. Die Folgen reichen von leichten Kontaktallergien bis hin zu schweren Erkrankungen.
Misstrauisch sein und Schaden melden
Produkt- und Markenpiraterie ist vor allem im Onlinehandel und im hochpreisigen Segment ein verbreitetes Phänomen. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten misstrauisch werden, wenn die Preise dort unplausibel sind oder die Anbieter unseriös wirken. Denn auf diese Weise holt man sich oft Produkte mit Qualitäts- und Sicherheitsmängeln ins Haus.
Plagiate, Fälschungen oder minderwertige Produkte erkennen:
- Preis deutlich unter dem Durchschnitt
- unvollständige Angaben zur Herstellerfirma
- fehlende Infos zu Gerätetyp oder -nummer
- keine Aufbau- oder Bedienungsanleitung sowie Warnhinweise (in deutscher Sprache)
- abweichende Produktnamen oder „Schreibfehler“
- CE- oder GS-Kennzeichen fehlerhaft, missbräuchlich genutzt oder nachgemacht
- bei Elektrogeräten: IP-Kennzeichnung fehlt
Wer versehentlich an ein gefährliches Fake-Produkt gerät, sollte es nicht nur zurückschicken, sondern es auch der Marktüberwachungsbehörde des eigenen Bundeslandes und auf entsprechenden Online-Portalen melden.
Gefährliche Produkte melden und suchen
▶ Produktsicherheitsdatenbank der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA): www.rueckrufe.de
▶ EU-Datenbank für gefährliche Konsumgüter ICSMS (Information and Communication System for Market Surveillance): www.icsms.eu
Wer beim Kauf von (Marken)Produkten auf Nummer sicher gehen will, erwirbt diese am besten im stationären Handel. In den Geschäften vor Ort besteht die Möglichkeit, sich persönlich beraten zu lassen und sich zu vergewissern, ob die Ware tatsächlich allen Erwartungen entspricht.
- Cgr
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