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Gathmann Michaelis und Freunde | Detail

Wahr oder falsch?: Die größten Strom-Mythen

| Haushalt

Was ist an diesen Mythen wirklich dran?

Fällt ein Fön beim Baden in die Wanne, kann das tödlich sein.

Wahr. Nach Angaben des VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) ereignen sich etwa elf Prozent aller tödlichen Stromunfälle in Deutschland in der Badewanne. Allerdings ist die Ursache des Unfalls kein Kurzschluss. Tödlich ist vielmehr, dass über das Wasser und die geerdete Wanne Strom abfließt, der dabei seinen Weg durch den Körper des Badenden nimmt. Deshalb springt auch meist nicht die Sicherung heraus. Stromkreise im Badezimmer sollten mit einem FI-Schutzschalter gesichert sein.

FI-Schutzschalter

Ein FI-Schutzschalter, auch RCD (Residual-Current Device) genannt, registriert, vereinfacht gesagt, wenn zwischen zu- und abfließendem Strom eine Differenz entsteht. Dann schaltet der RCD den Stromkreis sofort aus. Ein kleiner Stromschlag ist zwar immer noch möglich, Lebensgefahr besteht aber keine mehr. Ein RCD kann nachträglich in den Sicherungskasten oder, als mobiles Gerät, auf Steckdosen montiert werden.

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Defekte elektrische Geräte kann ich auch selbst reparieren.

Falsch. Ob Toaster, Smart-TV oder Mehrfachstecker – defekte elektrische Geräte müssen immer von einer fachkundigen Person repariert werden. Wenn das nicht möglich ist, sollten sie entsorgt werden.

Wichtig: Riecht ein Elektrogerät verschmort oder hat es einen Wackelkontakt, muss es sofort vom Stromnetz getrennt werden. Andernfalls steigt die Gefahr eines Stromschlags oder Brands.

Wer gegen einen Elektrozaun pinkelt, bekommt einen Stromschlag.

Nicht immer. Dabei kommt es darauf an, wie dicht man am Zaun steht: Kommt ein durchgängiger Urinstrahl in Kontakt mit dem Elektrozaun, kann sich ein Stromkreis schließen. Man bekommt „einen gewischt“.

Wer auf Eisenbahnwaggons klettert, spielt mit seinem Leben.

Wahr. Steigt man auf das Dach eines Eisenbahnwaggons oder erklimmt einen Strommast auf dem Bahngelände, ist die Gefahr eines Stromschlags groß. Dabei muss die Hochspannungsleitung nicht einmal berührt werden. Elektrische Spannung ist auch dann potenziell gefährlich, wenn das spannungführende Teil nicht berührt wird, denn Strom ist in der Lage, die Luft zu überspringen und kann über einen Lichtbogen durch den Körper fließen. Schwere oder tödliche Verletzungen können die Folge sein.

Steckerleiste nicht überlasten Steckerleiste nicht überlasten
Foto: New Africa / stock.adobe.com

An einen Mehrfachstecker kann ich so viele Geräte anschließen, wie ich will.

Falsch. An der Steckerleiste ist angegeben, wie hoch die maximale Belastung sein darf, zum Beispiel 3.600 Watt. Wer zu viele Geräte anschließt, überlastet die Steckerleiste und riskiert einen Kurzschluss. Das passiert zum Beispiel im Arbeitszimmer, wenn Computer, Drucker, Monitor und weitere Geräte an eine einzige Steckdosenleiste angeschlossen werden sollen. Deshalb: Zuerst die Wattzahl der einzelnen Geräte kontrollieren.

 

Mehr zum Thema Steckerleisten

Verfängt sich ein Spielzeugdrachen in einer Überlandleitung, kann der Drachenlenker einen Stromschlag bekommen.

Wahr. Drachen sollten nicht in der Nähe von Stromleitungen steigen gelassen werden. Falls doch ein Drachen in die Leitung fliegt: Sofort die Schnur loslassen und nicht versuchen, den Drachen selbst aus der Stromleitung zu befreien.

Es ist egal, ob ich beim Tapezieren die Sicherung herausdrehe oder nicht.

Falsch. Beim Tapezieren kann feuchter Kleister in die Steckdose laufen. Die Feuchtigkeit leitet den Strom. Deshalb sollten vor dem Tapezieren sämtliche Sicherungen herausgedreht werden. Das gilt auch vor dem Entfernen der Abdeckungen von Steckdosen und Schaltern.

Bevor man einen Nagel in die Wand schlägt, muss man mit einem Kabelfinder prüfen, ob an dieser Stelle eine elektrische Leitung verläuft.

Wahr. Unter Putz verlegte Leitungen führen meist senkrecht oder waagerecht zu Steckdosen, Schaltern oder Abzweigdosen.

 

Ein Kabelsuchgerät findet spannungslose und spannungsführende Leitungen hinter der Wand.

Leitungssucher, die auf Metall reagieren („Metallindikatoren“), sind nützlich zur Identifikation von Gas- und Wasserleitungen aus Metall.

Kabelfinder, Stromschlag vermeiden Kabelfinder, Stromschlag vermeiden
Foto: Luiza Kamalova / shutterstock.com

Zum Auswechseln einer Glühleuchte braucht man die Sicherung nicht herauszudrehen.

Falsch. Das Hantieren an einer Deckenleuchte aus Metall kann gefährlich sein, wenn an der Lampe der zusätzliche Schutzleiter fehlt. Deshalb: Immer die Sicherung herausdrehen, wenn an einem elektrischen Gerät gearbeitet wird. Bei Stehleuchten aus Metall sollte vor dem Wechseln der Glühleuchte der Stecker gezogen werden.

Mehr Informationen zum Thema Strom finden Sie unter „Wie lässt sich ein Stromunfall vermeiden“.

Foto (Titelbild): Francescomoufotografo / shutterstock.com

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