Kontaktlinsen im Alter: Das sollten Senioren beachten
Tipp: Um den Text dieser Seite größer darzustellen, drücken Sie gleichzeitig die Tasten „Strg“ und „+“.
Kontaktlinsen für Senioren: Eignung und Anpassung
Viele ältere Menschen fragen sich: Kann man im Alter noch Kontaktlinsen tragen? „Grundsätzlich sind Kontaktlinsen auch für Menschen ab 60 Jahren geeignet“, sagt Dr. Oliver Hoppe, Kontaktlinsen-Experte des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA). Wichtig ist jedoch eine individuelle Anpassung in der Augenarztpraxis oder einem qualifizierten Augenoptik-Fachbetrieb. Senioren, die zuvor nur Brille getragen haben, benötigen oft eine Eingewöhnungszeit von mehreren Wochen. Diese Phase erfordert Geduld, vor allem bei gangunsicheren Senioren, da das Sturzrisiko in dieser Zeit erhöht sein kann.
Trockene Augen bei Kontaktlinsen im Alter
Trockene Augen sind ein häufiges Problem bei älteren Menschen. „Mit zunehmendem Alter nehmen trockene Augen zu, was insbesondere bei weichen Kontaktlinsen problematisch sein kann“, erklärt Dr. Hoppe. Der Wasseranteil weicher Linsen kann die Augen zusätzlich austrocknen. Häufiges Nachbenetzen mit künstlichen Tränen ist dann notwendig, um Beschwerden zu lindern.
Formstabile (harte) Kontaktlinsen sind oft besser geeignet, da sie keine Feuchtigkeit aufnehmen und die Durchspülung der Augen weniger beeinträchtigen. Außerdem sind sie leichter zu reinigen und reduzieren somit das Risiko von Komplikationen.
Alternative zur Gleitsichtbrille
Auch eine Alterssichtigkeit kann durch Kontaktlinsen ausgeglichen werden. Besonders Multifokallinsen (Mehrstärkenlinsen) sind eine sinnvolle Alternative zur Gleitsichtbrille. Diese Linsen bieten scharfe Sicht in mehreren Entfernungen, da die Sehzonen für Fern-, Mittel- und Nahbereich übereinander liegen.
Anders als bei Gleitsichtbrillen besteht bei Multifokallinsen kein Risiko, dass eine Treppenstufe unscharf gesehen wird, wenn der Blick durch den Nahbereich der Brille fällt. Dies ist besonders für ältere Menschen mit Schwindel oder Durchblutungsstörungen von Vorteil. Allerdings erfordert die Nutzung von Multifokallinsen eine gewisse Anpassungszeit, da das Gehirn lernen muss, sich auf die jeweils scharfe Zone zu konzentrieren.
Regelmäßige Kontrollen und Pflege
Senioren sollten ihre Kontaktlinsen regelmäßig in einer Augenarztpraxis oder einem Augenoptik-Fachbetrieb überprüfen lassen. Empfehlenswert sind Kontrolluntersuchungen bei weichen Linsen alle sechs Monate, bei formstabilen Linsen einmal im Jahr.
Sorgfältige Hygiene ist bei Kontaktlinsen unverzichtbar:
- Vor dem Einsetzen oder Herausnehmen die Hände gründlich waschen und abtrocknen.
- Kontaktlinsen nur so lange tragen, wie vom Hersteller vorgesehen.
- Linsen täglich mit dem passenden Reinigungsmittel säubern.
Ein erhöhtes Risiko stellen Keime wie Akanthamöben dar, die zu schweren Augeninfektionen führen können. Eine unsachgemäße Pflege oder die Nutzung von Leitungswasser für die Reinigung erhöht dieses Risiko erheblich. Daher sollten Senioren die Hygiene-Regeln konsequent einhalten.


In diesen Fällen ist Vorsicht angesagt:
- Bei sehr trockenen Augen oder Augenerkrankungen, die aus Trockenheit resultieren, kann eine Brille die bessere Alternative sein.
- Die regelmäßige Anwendung von Augentropfen mit Konservierungsmitteln kann das Tragen von Kontaktlinsen erschweren, da diese Stoffe die Augenoberfläche zusätzlich reizen können.
Bleiben Sie informiert:
In der Kategorie „Senioren“ in unserem Aktuelles-Bereich finden Sie regelmäßig neue Beiträge zu Sicherheit, Pflege und Alltagshilfen – perfekt zugeschnitten auf Ihre Bedürfnisse im höheren Lebensalter.
- Cgr
Foto (Titelbild): Inside Creative House / shutterstock.com