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Gathmann Michaelis und Freunde | Detail

Werkstatt sicher einrichten

| Heimwerken

Tipps für die Gestaltung einer Hobbywerkstatt.

Für Hobbyhandwerker und -handwerkerinnen ist ein separater Raum unerlässlich – ob zum Holz zuschneiden, Fahrradschlauch flicken oder dem Upcyclen alter Möbel. Beim Planen und Einrichten der Heimwerkstatt ist es jedoch wichtig, einige Aspekte zu beachten, um eine sichere und effektive Arbeitsumgebung zu schaffen. Diese Tipps können dabei helfen:

Aus­rei­chend Platz

Achten Sie beim Einrichten der Werkstatt darauf, dass Sie genügend Bewegungsfreiheit haben. Sie wird am besten in einem Raum eingerichtet, der vom Wohnbereich abgegrenzt ist, zum Beispiel im Keller, der Garage oder in einem Gartenhäuschen. Wie groß die Werkstatt sein muss, richtet sich nach den Arbeiten, die dort ausgeführt werden. Für kleinere Bastelarbeiten reichen schon ungefähr sechs Quadratmeter aus.

Frau in der Heimwerkstatt Frau in der Heimwerkstatt
Foto: dusanpetkovic1/stock.adobe.com

Stau­raum

Ordnung ist das halbe Leben. Auf dem Boden stehende Eimer oder quer über die Arbeitsfläche verlegte Kabel führen immer wieder zu Unfällen. Planen Sie beim Einrichten Ihrer Hobbywerkstatt deshalb genügend Stauraum ein, um für Ordnung zu sorgen.

Eine Werkzeugwand ist eine gute Möglichkeit, um Schraubenzieher, Zangen, Pinsel & Co. platzsparend und übersichtlich aufzubewahren. Dazu bietet sich beispielsweise eine Lochplatte mit Halterungen an, die an der Wand angebracht wird.

Zur Aufbewahrung von Werkzeugen, Elektrogeräten und Materialien eignen sich Metallschränke oder flexibel erweiterbare Regalsysteme. Sie müssen stabil stehen und dürfen nicht überlastet werden. Sicherheitshalber sollten Schränke mit einem Kippschutz an der Wand befestigt werden.

Kleinteile wie Schrauben oder Dübel können in Schuhkartons oder ausrangierten Schraubgläsern aufbewahrt werden. Die Behälter sollten beschriftet werden, damit langes Suchen erspart bleibt.

Tipp

Auch bei vorhandener Werkzeugwand ist ein Werkzeugkoffer eine sinnvolle Anschaffung, weil man bei einer Reparatur im Haus schnell alle benötigten Werkzeuge dabei hat.

Be­lüf­tung

Eine Hobbywerkstatt sollte idealerweise über ein Fenster zum Lüften verfügen, da Heimwerkende häufig mit stark riechenden Stoffen wie Farben und Lacken arbeiten. Eine gute Belüftung hilft dabei, den Raum von Dämpfen und Gerüchen zu befreien und sorgt für eine gesunde Arbeitsumgebung. Fensterlose Räume sollten nachträglich mit einer Lüftungsanlage ausgestattet werden.

Be­leuch­tung

Eine direkte, helle und blendfreie Arbeitsplatzbeleuchtung ist an der Werkbank unverzichtbar. Auch Regale und die Werkzeugwand sollten gezieltes Licht haben. Für die Allgemeinbeleuchtung sorgen idealerweise mehrere Deckenlampen, die passend zur Größe und Grundriss der Werkstatt angebracht sind. Die Deckenbeleuchtung sollte mit einem Schutzkorb gegen Zerschlagen gesichert werden. Für Feinarbeiten kann auch eine schwenkbare Lampe nützlich sein.

Tipp

Kein Kabel sollte quer durch den Raum liegen – Stolpergefahr! Räumen Sie nicht mehr benötigte elektrische Maschinen zuerst weg, bevor Sie neue zur Hand nehmen.

Ge­fahr­stof­fe

Bewahren Sie riskante Stoffe wie Kleber oder Lacke in einem verschließbaren und nicht brennbaren (Metall-)Schrank auf. Besonders, wenn Sie Kinder haben, denn es ist wichtig, dass gefährliche Substanzen nicht in ihre Hände gelangen. Das gilt auch für Nägel und Schrauben, die Kleinkinder in den Mund nehmen und verschlucken können.

 

Giftige Substanzen

Strom

Stellen Sie sicher, dass Ihre Heimwerkstatt über genügend Steckdosen verfügt. Wenn mehr Geräte angeschlossen werden müssen, als Steckdosen vorhanden sind, kann eine Mehrfachsteckdose hilfreich sein. Achten Sie bei Steckdosenleisten auf das GS-Zeichen („Geprüfte Sicherheit“) und auf eine Kindersicherung. Der Stromverbrauch aller Geräte, die daran angeschlossen werden, darf die zulässige Leistung nicht übersteigen. Diese Leistung steht im Idealfall auf dem Gehäuse der Steckerleiste, meistens sind es 3.600 Watt.

 

Kriterien eines sicheren Mehrfachsteckers

 

Haushaltssicherungen schützen Menschen nicht immer ausreichend vor einem elektrischen Schlag; lebensrettend wirkt ein FI-Schutzschalter, auch RCD genannt. Er registriert, wenn zwischen zu- und abfließendem Strom eine Differenz entsteht und schaltet den Stromkreis sofort aus. Ein kleiner Stromschlag ist zwar immer noch möglich, Lebensgefahr besteht aber keine. Ein FI-Schutzschalter kann nachträglich in den Sicherungskasten oder auf Steckdosen montiert werden.

Tipp

Verwenden Sie Werkzeug immer sachgerecht. Eine Feile ist kein Brecheisen, ein Schraubendreher kein Stemmeisen und die Zange kein Hammer.

Schutz­k­lei­dung

Die Schutzausrüstung dient Ihrer Sicherheit und Gesundheit. Beim Heimwerken ereignen sich pro Jahr in Deutschland rund 300.000 Unfälle (Quelle: BAuA). Dabei gibt es eine hohe Dunkelziffer, denn nicht alle Heimwerkerunfälle und Verletzungen werden auch erfasst. Schnittwunden, Prellungen und Verletzungen der Augen zählen zu den häufigsten Folgen. Durch die persönliche Schutzausrüstung (PSA) werden Unfälle zwar nicht immer vermieden, die Folgen aber deutlich gemindert.

 

Diese Schutzkleidung wird beim Heimwerken empfohlen

Vater mit Kind in der Hobbywerkstatt Vater mit Kind in der Hobbywerkstatt
Foto: Syda Productions / stock.adobe.com

Un­ser Au­di­o­bei­trag zum The­ma "Si­che­re Ge­rä­te und Ma­schi­nen" und "Schutz­aus­rüs­tung".

Unser Audiobeitrag zum Thema "Sichere Geräte und Maschinen" und "Schutzausrüstung".

Rauch­mel­der

Rauchmelder, die in Wohnräumen installiert werden, sind für die Hobbywerkstatt eher ungeeignet. Aufgrund des Staubs, der bei einigen Arbeiten entsteht, können normale Rauchmelder schnell einen Fehlalarm auslösen. Eine Alternative sind Temperaturmelder speziell für staubbelastete Umgebungen. Eine andere Möglichkeit ist, den Rauchmelder vor der Tür zur Heimwerkstatt an der Decke zu montieren. Bei einer Werkstatt im Keller ist eine Vernetzung aller Rauchmelder im Haus mittels Funk oder Draht sinnvoll.

Tipp

Auch ein Erste-Hilfe-Set sollte in der Hobbywerkstatt nicht fehlen, um kleinere Verletzungen schnell verarzten zu können. Ein Verbandskasten, wie er für den PKW vorgeschrieben ist, leistet hier gute Dienste.

Feu­er­lö­scher

Als Feuerlöscher für die Heimwerkstatt eignet sich ein mit ABC-Löschpulver gefüllter Universal-Feuerlöscher für Feststoffe (A), Flüssigkeiten (B) und Gase (C). Pulver löscht sehr gut, dringt aber in alle Ritzen und setzt sich fest. Bei einem mit Schaum gefüllten Löscher (AB) passiert das nicht.

Welche unterschiedlichen Feuerlöschertypen es gibt und worauf man beim Löschen achten sollte, zeigt der Film „Feuerlöscher für zu Hause“, produziert von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und der Aktion DAS SICHERE HAUS (DSH). 

 

Zum Film „Feuerlöscher für zu Hause"

Foto (Titelbild): mavoimages / stock.adobe.com

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