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Gathmann Michaelis und Freunde | Hilfsmittel für die Körperpflege im Bett

Körperpflege von Bettlägerigen: Praktische Hilfen von Kopf bis Fuß

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Wenn Pflegebedürftige immobil werden und das Bett nicht mehr verlassen können, wird die tägliche Körperhygiene zur Herausforderung. Die folgenden Hilfsmittel erleichtern pflegenden Angehörigen das Waschen und Säubern von Bettlägerigen.

Rückenschonende Veränderung der Liegeposition: Dreh- und Umlagerungshilfe

Viele Bettlägerige können sich nicht aus eigener Kraft auf die Seite drehen oder die Beine über einen längeren Zeitraum angewinkelt halten. Mit einer Drehhilfe lässt sich die Liegeposition der oder des Pflegebedürftigen mühelos verändern: Die Kniekehlen oder Unterschenkel werden in die Aussparungen des U-förmigen Kissens gelegt, Gesäß und Beine werden dadurch angehoben und bleiben in Position. Die abgerundete Unterseite ermöglicht eine behutsame, einhändige Drehbewegung. Das Kissen sollte nur zum Waschen und Umlagern, nicht aber als Mobilisationshilfe oder zur Aktivierung verwendet werden, da eine Drehung des Körpers in dieser Position nicht den natürlichen Bewegungsmustern entspricht.

Angenehmes Haarewaschen im Liegen: Kopfwaschbecken

Ein aufblasbares oder aus Kunststoff gefertigtes Kopfwaschbecken ermöglicht das Haarewaschen in Rückenlage, ohne dass das Bett nass wird. Durch eine Einbuchtung im Rand lässt sich der Kopf der pflegebedürftigen Person im Becken positionieren, ohne den Hals zu überstrecken oder Druckstellen zu verursachen. Zum behutsamen Ausspülen der Haare dient entweder ein Henkelbecher oder ein mobiler Duschkopf, der über eine Handpumpe frisches Wasser aus einem Duschbeutel bezieht. Das Brauchwasser lässt sich über einen im Becken integrierten Schlauch in einen Eimer ablassen. 

Foto: FREEPIK2 / shutterstock.com

Gründliche Mund- und Zahnpflege: Elektrische Zahnbürste und Kieferstütze

Mit Hilfe einer elektrischen Zahnbürste können bettlägerige Menschen ihre Mundhygiene oft noch eigenständig durchführen. Dank der automatischen Putzbewegung muss die Bürste nur noch an die zu reinigende Stelle geführt werden. Der dicke, rutschfeste Griff kann auch bei motorischen Einschränkungen gut gehalten werden. Auch für Angehörige, die das Putzen übernehmen, ist die elektrische Zahnbürste hilfreich. Eine kleine Mundstütze aus Schaumgummi hält den Kiefer während der Zahnpflege offen, wenn Pflegebedürftigen dazu die Kraft fehlt und sie sich mit der Nutzung der Mundstütze einverstanden erklärt haben. 

Klinisch saubere „Dritte“: Ultraschallreiniger und Prothesenzahnbürste

Hartnäckige Beläge und Bakterien auf den „Dritten“ lassen sich leichter entfernen, wenn der Zahnersatz vor dem Putzen für einige Minuten in ein Ultraschall-Reinigungsgerät gelegt wird. Die Schallwellen reinigen die Prothese schonend und gründlich. Zum abschließenden Schrubben kommt eine Prothesenzahnbürste zum Einsatz: Das großflächige Borstenfeld dient zur Oberflächenreinigung, die schmalen Borsten auf der Rückseite erreichen auch schwer zugängliche Stellen. Damit sind die Bürsten auch für die Reinigung von Prothesen im Mund geeignet. 

Trockene Matratze beim Waschen: Bettschutzeinlage

Wenn die Bettunterlage feucht oder verunreinigt ist, steigt das Risiko für Druckstellen oder Infektionen. Doch beim Waschen, Eincremen oder bei Inkontinenz von Bettlägerigen ist es kaum zu vermeiden, dass auch mal etwas daneben geht. Eine Bettschutzeinlage nimmt Feuchtigkeit auf und lässt sich leichter wechseln als ein Bettlaken. Die Unterlagen haben eine weiche, saugfähige Oberfläche zum Schutz der aufliegenden Hautpartie. Die wasserdichte Folie auf der Unterseite schützt wiederum das Laken und die Matratze vor Verunreinigungen. Eine wasch- und wiederverwendbare Bettschutzeinlage ist nicht nur nachhaltiger, sondern langfristig auch kostengünstiger als ein Einwegprodukt.

Foto: Eza_Nanda / shutterstock.com

Wasser und Seife direkt am Bett: Waschschüssel

Für die Körperwäsche bettlägeriger Menschen lässt sich das benötigte Wasser mit Waschschüsseln aus Kunststoff oder Edelstahl einfach ans Bett bringen. Die Schüsseln gibt es in runder oder eckiger Form, mit oder ohne Seifenablage sowie mit einer oder zwei Waschkammern. Letztere bieten den Vorteil, dass das Wasser getrennt werden kann: zum Beispiel in sauber und verbraucht, mit und ohne Seifenzusatz oder mit unterschiedlichen Temperaturen. Die Schüsseln können bei der Mundpflege auch als Spuckbecken verwendet werden. Spülmaschinengeeignete Modelle lassen sich ohne großen Aufwand hygienisch reinigen.

Fußpflege ohne Kraftaufwand und Druckstellen: Beinlagerungskissen

Die Füße bettlägeriger Menschen lassen sich leichter waschen, abtrocknen und eincremen, wenn sie hoch und frei gelagert sind. Deshalb können keilförmige Lagerungskissen, die in erster Linie zur Entlastung der Beine und Fersen sowie zur Thrombose- und Dekubitusprophylaxe gedacht sind, auch als Hilfsmittel bei der Fußpflege eingesetzt werden: Die Füße bleiben in erhöhter Position, ohne dass Bettlägerige Kraft aufwenden müssen oder Druckstellen entstehen. Allerdings sollten die Beine nicht ohne ärztliche Rücksprache hochgelagert werden, wenn die bettlägerige Person unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Hüftproblemen, Durchblutungsstörungen oder Herzinsuffizienz leidet.

Die Kosten für viele Hilfsmittel werden (teilweise) durch die Pflegekassen erstattet, wenn ein Pflegegrad vorliegt. Es ist wichtig, sich vor der Anschaffung eines Pflegehilfsmittels im Internet oder beim Kostenträger über eine mögliche Erstattung zu informieren. 

Welche Hilfsmittel sind erstattungsfähig?

Wenn ein Hilfsmittel oder Pflegehilfsmittel im Verzeichnis des GKV-Spitzenverbandes gelistet ist, kann es ärztlich verordnet und erstattet oder bezuschusst werden. Hier geht es zum GKV-Hilfsmittelverzeichnis: www.rehadat-gkv.de.

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