Gefahren beim Rasenmähen: 10 Tipps für mehr Sicherheit
Mit diesen Tipps können Sie Gefahrenquellen beim Rasenmähen erkennen und minimieren.
10 Sicherheitstipps rund um das Rasenmähen
Die Gartensaison nähert sich. Vielen Hobbygärtnern juckt es in den Fingern, den über den Winter vernachlässigten Rasen in einen sattgrünen, dichten Teppich zu verwandeln. Dabei lauert allerdings auch so manche Gefahr; Schätzungen zufolge ereignen sich pro Jahr rund 200.000 Unfälle in deutschen Gärten. Eine Ursache dafür sind Rasenmäher.
Diese zehn Tipps sollten Sie unbedingt berücksichtigen, um das Unfallrisiko zu reduzieren :
- Achten Sie beim Kauf auf das GS-Zeichen. Es steht für „geprüfte Sicherheit“.
- Lesen Sie die beiliegende Bedienungsanleitung sorgfältig durch.
- Halten Sie andere Personen, besonders Kleinkinder, von Ihrem Arbeitsbereich fern.
- Entfernen Sie vor dem Mähen Steine, Tannenzapfen, Zweige und ähnliches von der Rasenfläche, damit die Scherblätter sie nicht beim Mähen herausschleudern.
- Tragen Sie eine Schutzausrüstung. Dazu gehören beim Rasenmähen geschlossene, rutschfeste Schuhe mit zusätzlichem Zehenschutz, Handschuhe und eine Schutzbrille. Eine lange Hose schützt zusätzlich gegen fliegende Steine oder Zweige.
- Prüfen Sie vor dem Gebrauch den Zustand des Geräts. Sind alle Leitungen intakt? Schlecht isolierte oder gar durchtrennte Kabel sind ein Fall für die Fachwerkstatt, nicht fürs Klebeband.
- Leeren Sie den Fangkorb nur bei ausgeschaltetem Motor.
- Reinigen Sie die Schneidemesser eines Elektrorasenmähers erst, wenn Sie vorher den Netzstecker vom Strom getrennt haben. Bei einem Benzinrasenmäher ist es sicherer, vorher den Zündkerzenstecker von der Kerze zu trennen.
- Gehen Sie beim Rasenmähen nicht rückwärts. Wer dabei stürzt, kann mit dem Fuß unter das laufende Messer geraten und sich schmerzhafte Wunden zuziehen.
- Bei strömendem Regen sollte der Rasen nicht mit dem Elektromäher gemäht werden.
Mähroboter: Gefahr für Kinder und Igel
Mähroboter liegen im Trend, denn sie erleichtern ihren Besitzern die Rasenpflege. Fahren sie ohne Aufsicht auf der Rasenfläche herum, bergen Rasenroboter allerdings auch Sicherheitsrisiken, da die Sensoren vieler Modelle die Geräte nicht rechtzeitig stoppen. Ein Test der Stiftung Warentest kam 2020 zu dem Ergebnis, dass keines der getesteten Geräte bei seiner Arbeit die Sicherheit von Kindern und Tieren garantieren könne. So zerkratzen im Test fast alle die hölzerne Nachbildung eines Kinderarms. So kann das Unfallrisiko verringert werden:
- Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Mähwerk einen großen Abstand zum Gehäuserand hat. Je besser die Messer durch das Gehäuse abgeschirmt sind, umso geringer ist das Verletzungsrisiko.
- Kaufen Sie nur ein Gerät, das sich beim Hochnehmen sofort ausschaltet.
- Lassen Sie den Mähroboter nicht arbeiten, wenn Kleinkinder im Garten spielen. Neben Unfällen durch die Schneidewerkzeuge können auch aufgewirbelte Steine oder Zweige zu Verletzungen führen.
- Rasenmähroboter sollten ausschließlich tagsüber in Betrieb genommen werden. Abends sind viele nachtaktive Tiere wie zum Beispiel Igel oder Amphibien im Garten unterwegs, die sich tödlich an den Schneidemessern verletzen können.
- Vor dem Einsatz des Mähroboters Hecken und Büsche überprüfen, ob sich darin Kleintiere befinden.
Stromschlag durch Elektrorasenmäher vermeiden
Elektrische Rasenmäher gehören in vielen Gärten zur Grundausstattung. Sie sind leiser als Benziner, wendig und eignen sich vor allem für kleine bis mittelgroße Rasenflächen. Das Verlängerungskabel des Geräts kann allerdings nicht nur zur Stolperfalle, sondern auch zur Ursache eines gefährlichen Stromschlags werden.
- Lassen Sie FI-Schutzschalter (RCD) mit einem Nennfehlerstrom von 0,03 Ampere in den Verteilerkasten integrieren. RCDs senken die Gefahr eines tödlichen Stromschlags. In Außenanlagen, die nach 1985 angelegt wurden, sind RCDs verpflichtend. Für ältere Gärten ist die Nachrüstung bestehender Stromkreise mit einem FI-Schutzschalter eine dringende Empfehlung. Sollte die Steckdose nicht über die Hausverteilung über einen FI-Schalter abgesichert sein, gibt es im Elektrofachhandel oder Baumarkt, Adapter, die einzelne Steckdosen absichern. Ein solcher Adapter wird zwischen Steckdose und den Anschlussstecker des Gerätes oder des Verlängerungskabels gesteckt.
- Achten Sie auf Sicherheit am Gerät, zum Beispiel: Sicherheitsschaltbügel, automatische Kabelaufwicklung oder Kabelführung am Holm.
- Das Kabel sollte für den Betrieb im Außenbereich geeignet sein.
- Achten Sie darauf, dass das Kabel eine auffällige Tönung hat, die sich gut vom Rasen-Grün abhebt.
- Bei strömendem Regen sollte der Rasen nicht mit dem Elektromäher gemäht werden.
- Nehmen Sie den Mäher vom Stromnetz, wenn Sie am Messer arbeiten.
So funktioniert ein FI-Schutzschalter
Wenn Strom im Garten verwendet wird, sollte ein FI-Schutzschalter nicht fehlen. Er schützt vor einem elektrischen Schlag und rettet Leben, falls etwa beim Mähen mit dem Elektromäher das Kabel durchtrennt wird.
Bei einem elektrischen Gerät fließt der benötigte Strom über das Kabel zum Gerät hin und in gleicher Stärke wieder zurück. Berührt dagegen ein Mensch ein ungenügend isoliertes Gerät, fließt durch seinen Körper ein mehr oder weniger starker Strom (= Fehlerstrom) zur Erde. Es gibt eine Differenz zwischen zu- und abfließendem Strom.
Ein FI-Schutzschalter misst den Strom ständig und bemerkt die kleinste Differenz schon im Milliampere-Bereich. Ein Relais schaltet den überwachten Stromkreis und damit das Gerät blitzschnell ab. Ein kleiner Stromschlag kann dadurch nicht verhindert werden, akute Lebensgefahr wird durch den FI-Schutzschalter jedoch vermieden.
Wann ein Fehlerstromschalter unverzichtbar ist und wo Sie ihn nachrüsten sollten, erfahren Sie hier.
Kostenlose Broschüre herunterladen
Mehr Tipps und Informationen zum Thema „Sicher Rasen mähen“ finden Sie in unserer kostenfreien Broschüre „Den Garten genießen – Sicher gärtnern“.