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Gathmann Michaelis und Freunde | Detail

Vorsicht bei Amaryllis, Weihnachtsstern und Mistel: Diese Weihnachtspflanzen sind giftig!

| Weihnachten

Welche Pflanzen besonders gefährlich sind und wie Sie Kinder vor Vergiftungen schützen können, erfahren Sie hier.

Der Duft von Tannenzweigen, der Glanz von Lichterketten und die leuchtenden Farben von Weihnachtsstern und Amaryllis – kaum eine Zeit ist so stimmungsvoll wie die Advents- und Weihnachtszeit. Doch zwischen Kränzen und Gestecken lauern Gefahren, die viele Familien unterschätzen: Zahlreiche beliebte Pflanzen sind giftig, besonders für Kleinkinder. Wer weiß, welche Gewächse riskant sind und wie man richtig vorbeugt, kann die Feiertage unbeschwert genießen.

Warum Kinder besonders gefährdet sind

Kleinkinder erkunden ihre Umgebung mit allen Sinnen. Sie möchten Dinge anfassen, riechen und häufig auch davon naschen. Pflanzen mit auffälligen Blüten oder leuchtenden Beeren wirken besonders anziehend auf sie. Ihre Neugier kann jedoch ernstzunehmende Folgen haben: Wird ein giftiger Pflanzenteil verschluckt, können Übelkeit und Erbrechen, aber auch schwere Vergiftungserscheinungen wie Kreislaufversagen oder Atemnot auftreten.

Giftige Weihnachtsblüher im Überblick

Im Folgenden finden Sie giftige Pflanzen, die in der Weihnachtszeit besonders beliebt sind: 

Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima)

Foto: Pixel-Shot/shutterstock.com

Der Weihnachtsstern ist der Klassiker der Adventszeit. Er gehört zu den Wolfsmilchgewächsen und enthält wie alle Arten dieser Gattung einen milchigen Pflanzensaft, der bei Verletzung der Pflanze austritt. Beim Kontakt kann er Hautausschläge verursachen; beim Verschlucken treten häufig Magenbeschwerden auf. Bei den im Handel vorkommenden Sorten ist der Giftstoff weitestgehend herausgezüchtet, für Haustiere besteht dennoch ein Risiko.

Foto: Pixel-Shot/shutterstock.com
Weiße Blüten der Christrose. Die Pflanze steht in einem Weidenkorb im Freien. Weiße Blüten der Christrose. Die Pflanze steht in einem Weidenkorb im Freien.
Foto: Natalia Greeske/shutterstock.com

Christrose (Helleborus niger)

Weiße Blüten der Christrose. Die Pflanze steht in einem Weidenkorb im Freien. Weiße Blüten der Christrose. Die Pflanze steht in einem Weidenkorb im Freien.
Foto: Natalia Greeske/shutterstock.com

Die Christrose blüht mitten im Winter. Alle Pflanzenteile enthalten stark giftige Stoffe wie Protoanemonin und Helleborin. Die höchste Konzentration der Giftstoffe befindet sich in Wurzeln und reifen Samen. Starke Vergiftungen machen sich durch Kreislaufbeschwerden, Atemnot und Herzrhythmusstörungen bemerkbar.

Mistel (Viscum album)

Foto: Natalia Golubnycha/shutterstock.

Mistelzweige schmücken in der Weihnachtszeit Kränze, Gestecke oder hängen als Symbol für Glück und Liebe über der Tür. Der höchste Gehalt des Giftstoffes Viscotoxin befindet sich in den Stängeln und Blättern, doch auch die Beeren können bei Kindern Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Der Pflanzensaft kann zu Reizerscheinungen an Haut und Schleimhäuten führen. Da die schleimigen Beeren beim Kauen leicht an Zunge und Rachen haften bleiben, sollten Kinder dringend vor dem Verzehr der Beeren gewarnt werden. Mögliche Symptome sind Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall oder Bauchschmerzen.

Foto: Natalia Golubnycha/shutterstock.
Foto: Michael John Manning/shutterstock.com

Stechpalme (Ilex aquifolium)

Foto: Michael John Manning/shutterstock.com

Mit ihren glänzenden, gezackten Blättern und den roten Beeren ist die Stechpalme ein typisches Symbol der Weihnachtszeit. Blätter und Beeren enthalten giftige Stoffe wie Saponine und Triterpene. Insbesondere die Beeren stellen für Kinder aufgrund ihrer leuchtend roten Farbe eine Gefahr dar.

Eibe (Taxus baccata)

Rote Samen der Eibe. Rote Samen der Eibe.
Foto: Iva Vagnerova/shutterstock.com

Die Eibe wird im Winter häufig für Kränze oder Gestecke genutzt. Ihre dunkelgrünen Nadeln und roten Scheinbeeren wirken dekorativ – doch sie gehört zu den giftigsten heimischen Pflanzen. Der Giftstoff Taxin steckt in Nadeln, Samen und Holz. Nur das rote Fruchtfleisch ist ungiftig. Leichte Vergiftungen äußern sich unter anderem durch Magenkrämpfe oder Schwindelgefühle, schwere Vergiftungen können hingegen bis zum Tod durch Herzversagen führen.

Rote Samen der Eibe. Rote Samen der Eibe.
Foto: Iva Vagnerova/shutterstock.com

Was tun bei einer Vergiftung?

Wenn ein Kind Pflanzenteile verschluckt hat oder Symptome zeigt, gilt:

  • Ruhe bewahren und schnell handeln.
  • Pflanzenreste aufbewahren: Wenn möglich, nehmen Sie Reste der Pflanze mit oder notieren Sie den Namen – das hilft Ärztinnen und Ärzten bei der Diagnose.
  • Keine Milch oder Hausmittel geben. Das kann die Giftaufnahme beschleunigen.
  • Giftnotruf anrufen: Deutschlandweit erreichen Sie den Giftnotruf unter folgenden Nummern.
  • Bei starken Symptomen wie Bewusstlosigkeit oder Atemnot sofort den Notruf 112 wählen.

Vergiftungen bei Kindern vermeiden

Mehr Informationen finden Sie auf der DSH-Seite „Vergiftungen vermeiden“.

Sicherer Umgang mit giftigen Weihnachtspflanzen

Mit ein paar einfachen Vorsichtsmaßnahmen können Sie kleine Kinder vor giftigen Weihnachtsblühern schützen:

  • Pflanzen hochstellen: Nutzen Sie Regale, Hängeampeln oder Kommoden, um Pflanzen außer Reichweite zu bringen. Wenn Kinder mobil sind, sollten Kletterhilfen wie Stühle oder Hocker aus der Nähe der Pflanze entfernt werden.
  • Tischdeko prüfen: Entfernen Sie Beeren oder Blätter, die leicht abfallen könnten.
  • Aufklärung hilft: Klären Sie Kinder darüber auf, dass manche Pflanzen „nur zum Anschauen“ sind.
  • Giftpflanzen meiden: Wenn Sie unsicher sind, verzichten Sie lieber auf riskante Pflanzen. Es gibt viele sichere oder künstliche Alternativen.
  • Bei Bastelarbeiten Handschuhe tragen: Auch Eltern und Aufsichtspersonen sollten beim Schneiden von Weihnachtspflanzen Handschuhe tragen, da der Pflanzensaft Haut- und Schleimhautreizungen auslösen kann.

10 Tipps für eine sichere Adventszeit

Nicht nur Pflanzen bergen in der Adventszeit Risiken, auch Kerzen, Lichterketten und Mehrfachstecker können zur Gefahr werden. Wie Sie Brandgefahren vermeiden und Ihr Zuhause rundum sicher gestalten, erfahren Sie in unserem Beitrag „10 Tipps für eine sichere Adventszeit“.

Foto: New Africa / shutterstock.com

 

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