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Gathmann Michaelis und Freunde | Überforderung

Über­for­de­rung

Wie kommt es zu Über­for­de­rung in der Pf­le­ge?

Pflichtgefühl, Erwartungen innerhalb der Familie, das eigene Rollenverständnis, aber auch gesellschaftliche Erwartungen spielen oft in die Entscheidung hinein, einen Angehörigen zu pflegen. Nahestehende, pflegebedürftige Personen zurückzuweisen, fällt vielen Menschen schwer. Und wer kann es sich schon bis aufs Detail vorstellen, welche Herausforderungen mit der Pflege auf einen zukommen und wie stark die Belastung mit zunehmender Dauer der Pflege werden kann? Überforderung kann daher häufig auftreten. Dabei geht es zwar auch um organisatorischen und zeitlichen Aufwand, allerdings sind auch die Anforderungen an die psychische Stärke nicht zu unterschätzen. Dies gilt umso mehr, je länger die Pflege andauert.

Woran kann ich er­ken­nen, dass ich mit der Pf­le­ge ei­nes An­ge­hö­ri­gen über­las­tet bin?

Kurzfristig können viele Menschen eine starke Belastung kompensieren. Doch die Pflege eines Angehörigen ist eine dauerhafte Beanspruchung. Die folgenden Symptome können Zeichen einer Überforderung sein:

  • Keine Regeneration durch Auszeiten: Auszeiten reichen kaum noch aus, um den „Akku wieder aufzuladen“.
  • Negative Gefühle: Ungeduld, Aggressionen, Gereiztheit und andere negative Gefühle dominieren den Alltag.
  • Schlaflosigkeit: Körperliche Anzeichen können Schlaflosigkeit, Magen-Darm-Beschwerden oder Schwere in den Gliedern sein

Wie kann ich ei­ne Über­las­tung ver­mei­den?

Gönnen Sie sich täglich Auszeiten und machen Sie regelmäßig Urlaub, um Distanz zur Pflegesituation zu gewinnen. Unterdrücken Sie nicht Ihr Bedürfnis nach Entspannung und Entlastung, sondern geben Sie ihm nach. Informieren Sie sich zudem in Pflegeberatungsstellen über Entlastungsmöglichkeiten. Über den Einsatz von Betreuungskräften, Menü-Lieferdiensten oder Selbsthilfegruppen informieren wir Sie hier. Scheuen Sie sich nicht, psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen.

Was kann ich tun, wenn ich ei­ne Über­for­de­rung wahr­neh­me?

Gönnen Sie sich schnellstmöglich eine Auszeit und gewinnen Sie Abstand. Kurzfristig können Ihnen kleine Maßnahmen helfen: Entfernen Sie sich aus heiklen Situationen, um Abstand und einen klaren Kopf zu bekommen. Verlassen Sie, wenn möglich und unter Sicherung des Pflegebedürftigen, kurz den Raum und trinken Sie zum Beispiel einen Tee, um sich zu beruhigen. Versuchen Sie, die Versorgung kurzfristig an eine geeignete Vertretungsperson oder professionelle Pflegeanbieter abzugeben. Gespräche mit einer vertrauten Person verschaffen zudem häufig Erleichterung. Auch die Telefonseelsorge oder Krisentelefone helfen. Eine Liste mit Kontaktdaten zur örtlichen Telefonseelsorge finden Sie hier.

Foto (Titelbild): Photographee.eu/shutterstock.com

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