Heben statt verheben: Bandscheiben schonen
So können Sie einem Bandscheibenvorfall vorbeugen.
Wie erkennt man einen Bandscheibenvorfall?
Typische Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall sind ein starker stechender Schmerz im Rücken und Bewegungsunfähigkeit. Viele spüren auch ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Armen oder Beinen, manchmal sogar Lähmungserscheinungen. Er tritt vor allem im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS), manchmal auch an der Halswirbelsäule (HWS) auf.
Wie entsteht ein Bandscheibenvorfall?
Zu einem Bandscheibenvorfall kommt es, wenn der weiche Kern einer Bandscheibe im Rückenmarkskanal austritt und auf die umliegenden Nerven im Wirbelkanal drückt. Oft entsteht ein solcher Prolaps, wenn die als Puffer zwischen den Wirbeln liegenden Bandscheiben durch Risse bereits vorgeschädigt sind. Risikofaktoren sind schlechte Haltung, Bewegungsmangel und genetische Veranlagung.
Bandscheibenvorfall – Prävention ist wichtig
Es gibt viele Möglichkeiten, einem Bandscheibenvorfall vorzubeugen. Wichtig ist regelmäßige Bewegung beziehungsweise Sport. Sinnvoll sind vor allem Übungen, die Ihre Bauch- und Rückenmuskulatur und damit die Bandscheiben stärken. Auch das Vermeiden von Übergewicht reduziert die Belastung der Wirbelsäule.
Wer viel sitzt, sollte auf eine möglichst aufrechte Haltung (Oberkörper sowie Ober- und Unterschenkel im rechten Winkel) achten. Wichtig ist auch, zwischendurch die Sitzhaltung zu wechseln und Bewegungspausen einzubauen, um einseitige Belastungen zu vermeiden.
Rückenschonend tragen
Wichtig ist nicht zuletzt richtiges Heben und Tragen: Achten Sie darauf, beim Heben schwerer Gegenstände in die Knie zu gehen und den Rücken gerade zu halten. Transportieren Sie Lasten möglichst nah am Körper, um übermäßigen Druck auf die Bandscheiben zu vermeiden.
Hilfsmittel zum Heben von Lasten
Folgende Hilfsmittel für die Wirbelsäule und Arbeitsgeräte zum Heben von Lasten können Ihre Bandscheiben entlasten und einen (erneuten) Bandscheibenvorfall verhindern helfen:
Tragegurte: Schwere Möbelstücke oder große Pakete lassen sich mit Tragegurten leichter anheben und transportieren. Sie werden einfach unter dem Gegenstand fixiert und unterstützen dann den Körper beim Tragen. Einfache Modelle werden wie Gurtschlaufen mit den Händen gefasst. Komfortabler sind Tragegurte, die ähnlich wie Hosenträger angezogen werden und den Rücken zusätzlich stützen.
Rückenbandagen: Spezielle Bandagen und Gürtel stützen die Wirbelsäule und helfen so, die Belastung auf den unteren Rücken zu verringern – insbesondere beim Heben schwerer Gegenstände. Die Hilfsmittel gibt es in Sanitätshäusern, Apotheken und gut sortierten Drogeriemärkten. Wichtig beim Kauf ist die richtige Größe. Am besten wird die Bandage im Stehen so angelegt, dass die Klettverschlüsse gut schließen.
Rollwagen, Sackkarren und Schubkarren: Getränkekisten, Futtersäcke oder andere schwere Gegenstände lassen sich mit Hilfe von Rollwagen oder Sackkarren mühelos über kurze ebene Strecken befördern. Im Garten sind Schubkarren eine wertvolle Hilfe, um Erde, Pflanzen oder Dünger zu transportieren. Wichtig: Die Karre sollte nur soweit befüllt werden, dass der Inhalt leicht auch über unwegsames Gelände transportiert werden kann.
- sck
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