Bauarbeiten: privat – Sicherheit: wie bei Profis
Was es auf der privaten Baustelle zu beachten gibt: Tipps zur sicheren Durchführung eigener Bauprojekte.
„Do it yourself“ lautet die Devise vieler Menschen, die in Eigenregie ihre Wohnräume sanieren, die Terrasse erweitern oder das Dach ausbauen. Das gibt den Projekten eine persönliche Note und spart Kosten. Woran jedoch nicht gespart werden darf, ist die Arbeitssicherheit.
Gefährdungen auf privaten Baustellen
Fehlende Absturzsicherungen und Gerüste oder Wände und Untergründe, die nicht standsicher sind – dies sind nur ein paar Ursachen dafür, dass bei privaten Bau-, Abbruch- oder Erdarbeiten immer wieder Menschen zu Schaden kommen. Abstürze von Leitern oder hochgelegenen Arbeitsplätzen gehören zu den häufigsten Unfallursachen. Weitere, typische Gefährdungen sind herabfallende Bauteile, falsch bediente Maschinen oder eine ungeeignete Baustromversorgung.
Geschick plus Sicherheitsvorkehrungen
Viele Menschen erkennen diese Gefahren nicht oder vertrauen darauf, dass ihnen schon nichts passieren werde. Doch handwerkliches Geschick alleine reicht nicht aus – gute Sicherheitsvorkehrungen gehören ebenfalls zwingend dazu. Was viele nicht wissen: Wer alleine oder mit Helfenden im Haus oder auf dem Privatgrundstück baut, fungiert als Eigenbauunternehmerin oder -unternehmer und hat wichtige Pflichten.
Pflichten privater Bauherrinnen und -herren
- Bauvorhaben und Helfende bei der BG BAU anmelden
- Arbeitsschutzvorschriften einhalten
- Arbeitsunfälle melden
- Versicherungsbeiträge für Helfende leisten
Gut planen statt improvisieren
Private Bauherrinnen und -herren sollten generell dafür Sorge tragen, dass alle Beteiligten sicher arbeiten und dabei gesund bleiben. Wer sich auf einer Baustelle einfach ausprobiert oder gar improvisiert, erhöht das Unfall- und Verletzungsrisiko. Für einen reibungslosen Ablauf ist es wichtig, alle Arbeitsschritte mit dazugehörigen Materialien und Maschinen gut zu planen und die private Baustelle abzusichern.
Tipps für eine sichere private Baustelle:
- Baustelle absichern (gegen Zutritt Unbefugter, v.a. Kinder)
- feste Verkehrs- und Laufwege sowie Lagerflächen einrichten
- Baugruben und hochgelegene Arbeitsplätze sichern
- Gerüste und Arbeitsmittel standsicher aufstellen und nach Betriebsanweisung nutzen
Bauhelfer absichern
Ob aus der Familie, der Nachbarschaft, dem Freundes- oder Bekanntenkreis – bezahlte und unbezahlte private Hilfskräfte sind automatisch unfallversichert. Ausgenommen sind kleinere Gefälligkeitsleistungen durch Angehörige oder enge Freunde sowie Personen, die ein Gewerk als Selbstständige ausüben. Es ist wichtig, diese Verhältnisse zu prüfen, denn wenn das private Bauvorhaben oder Helfende nicht bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) gemeldet werden, drohen Bußgelder.
Überblick statt Schaden
Ein Bautagebuch mit Angaben zu den Helfenden sowie der Art und Dauer der Arbeiten kann helfen, den Überblick über das Projekt zu bewahren. Wenn dabei niemand zu Schaden kommt, können Bauherrinnen und Bauherren auf das Ergebnis ihrer Arbeit nicht nur stolz sein, sondern es auch unbeschwert genießen.
Weitere Informationen
Hier lassen sich Bauvorhaben, Helfende und Unfälle melden, Merkblätter und Vorlagen herunterladen sowie Fragen stellen.
Cgr
Foto (Titelbild): Ground Picture / shutterstock.com