Direkt zum Inhalt der Seite springen

Gathmann Michaelis und Freunde | Detail

Fahrrad, Pedelec und Lastenrad winterfest machen

| Sicher unterwegs

Sicher Rad fahren im Winter: Tipps zum Start der nassen und kalten Jahreszeit

Wer pendelt, kommt mit dem Fahrrad oft schneller ans Ziel als in Pkw, Bus oder Bahn. Mit Pedelecs und Lastenrädern lassen sich komfortabel auch weite Strecken zurücklegen und Kinder transportieren. Immer mehr Menschen schätzen diese Flexibilität und nutzen ihr Fahrrad deshalb auch in Herbst und Winter.

Fahrradfahren ist im Winter gefährlich

Radfahren kann bei schlechten Witterungsverhältnissen und im Dunkeln jedoch auch gefährlich sein. So passieren im Herbst und Winter aufgrund von nassem Laub, glatten Straßen und mangelnder Sichtbarkeit deutlich mehr Fahrradunfälle als zu anderen Jahreszeiten. Mit gut ausgestatteten und gewarteten Fahrrädern lassen sich viele Unfälle vermeiden.

Tipps für Ausstattung und Wartung

Wer sein Fahrrad, Pedelec oder Lastenrad auch in der kalten Jahreszeit nutzen will, sollte es spätestens im Oktober einem Sicherheits-Check unterziehen und es winterfest machen. Ein Besuch in der Werkstatt ist dafür nicht zwingend nötig – viele Wartungsarbeiten lassen sich mit etwas Geschick, Werkzeug sowie etwas Ketten- und Pflegeöl auch in Eigenregie durchführen.

Was gilt es bei den wichtigsten Fahrradkomponenten zu beachten?

  • Bremsen: Zuverlässig stoppen
    Bremsen müssen ihre Funktion bei Regen, Schnee oder Glätte voll erfüllen und dürfen deshalb nicht abgenutzt sein. Bei Felgenbremsen ist ein Verschleiß leicht erkennbar: Ist der Bremsbelag bis zur Markierung oder den Vertiefungen abgeschliffen, müssen die Bremsklötze ausgetauscht werden. Die Seilzüge sollten so fest eingestellt sein, dass eine Vollbremsung mit einer einfachen Handbewegung möglich ist. Bei Bedarf lassen sich die Seilzüge an der Schraube am Bremshebel festziehen.
  • Reifen: Grip auf der Straße
    Bei schlechten Witterungsbedingungen ist der Reifenkontakt zum Untergrund („Grip“) besonders wichtig. Je tiefer das Reifenprofil, desto besser sind Bodenhaftung und Pannenfestigkeit. Spätestens, wenn die Sommerreifen abgenutzt sind, macht es Sinn, spezielle Winterreifen aufzuziehen. Sie sind breiter und weicher und haben ein tieferes Profil für guten Grip. Winterreifen mit Spikes sind kein Muss, aber lohnenswert für alle, die häufig bei Eis und Schnee unterwegs sind.
  • Beleuchtung: Sehen und gesehen werden
    Die aktive und passive Beleuchtung sollte intakt und vollständig sein. Erste Wahl sind Nabendynamos, die zuverlässig laufen und wartungsfrei sind. Ein Seitenläufer-Dynamo kann bei Nässe und Minusgraden Aussetzer haben und wird besser durch LED-Ansteckleuchten ergänzt oder ersetzt. Akkuleuchten sind regelmäßig auf ausreichenden Ladezustand zu kontrollieren.

     Zugelassene Beleuchtung: Sowohl die Scheinwerfer als auch die Reflektoren von Fahrrädern und Pedelecs müssen laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) zugelassen sein. Das zeigt ein Prüfzeichen, bestehend aus einer Wellenlinie, gefolgt vom Buchstaben K und einer mehrstelligen Zahl. 

  • Schutz vor Witterung und Schmutz
    Es ist sinnvoll, das Fahrrad oder Pedelec vor äußeren Einflüssen zu schützen. Denn nasse, gefrorene oder verschmutzte Komponenten verschleißen schneller und funktionieren nicht zuverlässig. Vor allem die Fahrradkette sollte gut gereinigt, geölt und mit einer Abdeckung geschützt sein. Wer Brems- und Schaltzüge sowie das Fahrradschloss mit Kriechöl einsprüht, beugt einem Einfrieren bei extremer Kälte vor. Ein Sattelüberzug ist komfortabel, um Nässe und Schnee vor dem Losfahren schnell zu entfernen. Ein Gelsattel kann bei extremer Kälte hart werden – und sollte bei Bedarf vor dem Winter ausgetauscht werden. Schutzbleche über den Reifen halten Spritzwasser fern.
  • Abrutschen verhindern
    Bei feuchtem oder eisigem Wetter können die Füße beim Treten abrutschen. Idealerweise verfügen die Pedalen über kleine Metallzacken, die die Füße sicher in Position halten. Gummihandgriffe am Lenker können bei Extremtemperaturen oder Nässe verrutschen – sie sollten vor jeder Fahrt kontrolliert und gegebenenfalls dauerhaft fixiert werden.
  • Thermoisolierende Hülle für das Pedelec-Akku
    Kapazität und Reichweite von Lithium-Ionen-Batterien sinken bei Kälte deutlich. Mit thermoisolierenden Akku-Hüllen lassen sich Wärme und Leistungsfähigkeit länger halten. Abgenommene Akkus und Ladegeräte sind in trockener Umgebung auf einer nicht brennbaren Oberfläche zu lagern. Damit die Akkus bei Kälte keinen Schaden nehmen, sollten sie nur bei Temperaturen über null Grad geladen und bei Werten zwischen -10 und -20 Grad nicht in Betrieb genommen werden. 
     

Fahrrad und E-Bike Akku im Winter richtig lagern

Fahrräder, die im Winter nicht zum Einsatz kommen, brauchen weniger Aufmerksamkeit, sollten aber auch nicht einfach im Freien stehen bleiben. Sie sind in Keller, Schuppen oder Garage am besten vor Nässe geschützt. Wer keine Lagermöglichkeit hat, kann sein Rad mit einer Plane, der sogenannten „Fahrradgarage“, abdecken. Hat die letzte Tour des Jahres auf Streusalz stattgefunden, kann eine Fahrradreinigung lästige Korrosion verhindern. Vor der Winterlagerung von Pedelecs sollten Bedieneinheit und Akku abgenommen und im Warmen abgelegt werden. Es ist wichtig, den Akku gelegentlich zu kontrollieren – er sollte nie vollständig entladen sein und mindestens auf 50 Prozent stehen. 

Kinder vor Kälte und Fahrtwind schützen

Kinder auf dem Fahrradsitz oder in der Lastenradbox bewegen sich weniger als Radfahrende und frieren daher schneller. Eine Kleidungsschicht extra schützt sie vor Kälte und Fahrtwind. Viele Hersteller von Lastenfahrrädern bieten spezielle Regenhauben oder Aufbauten an. Eine Wärmeflasche oder ein Trinkbehälter mit warmem Tee unter der Jacke hält die Kinder schön warm. Zudem lässt sich die alubeschichtete Picknickdecke aus dem Sommer gut als Windschutz oder zur Isolierung der Transportbox von unten verwenden.  

Foto: pikselstock / shutterstock.com

Hauptsache sicher

Die Entscheidung, ob Radfahrende ihr Gefährt gemäß der Faustregel „von Oktober bis Ostern“ einlagern oder auf die Straße bringen wollen, ist individuell. Neben der richtigen Ausstattung ist vor allem zu berücksichtigen, ob sie sich generell sicher genug fühlen, um bei extremen Witterungsbedingungen mit dem Fahrrad unterwegs zu sein.

- cgr

Foto (Titelbild): Ground Picture / shutterstock.com

 

Das könnte Sie auch interessieren

  • E-Bike leihen im Urlaub

    Darauf sollten Sie beim Planen von Radtouren und beim E-Bike-Fahren achten.

    Mehr lesen

  • Helm für E-Bike-Fahrende

    E-Bikerinnen und Biker sollten einen speziellen Helm tragen.

    Mehr lesen

  • Akkus sicher nutzen

    Hier erfahren Sie, wie Sie richtig mit Lithium-Ionen-Akkus umgehen.

    Mehr lesen

Zurück
Diese Seite weiterempfehlen:
Warenkorb (0)