Zoonosen: Wenn Haustiere krank machen
Diese Krankheiten können Hunde, Katzen und Co. auf den Menschen übertragen.
In vielen Familien gehört die Schmusekatze, der freche Welpe oder das Meerschweinchen selbstverständlich dazu. Die Tiere lassen sich berühren und streicheln, doch bei engem Kontakt ist auch Vorsicht angebracht: Über Haustiere können sich nämlich Krankheiten auf den Menschen übertragen, sogenannte Zoonosen. Bekannte Beispiele für Zoonosen sind Borreliose und Toxoplasmose.
Inhalt
▶ Schmarotzer auf der Haut und im Fell
▶ Vorsicht bei inneren Parasiten
▶ Parasiten, die über Haustiere auf Menschen übertragen werden
▶ Welche Krankheiten können über Tiere auf Menschen übertragen werden?
▶ Infektionen durch Viren und Bakterien, die über Tiere auf Menschen übertragen werden
Was sind Zoonosen?
Der Begriff Zoonosen leitet sich aus den griechischen Wörtern zoon (Lebewesen) und nosos (Krankheit) ab und bezeichnet Infektionskrankheiten, die von Bakterien, Parasiten, Pilzen, Prionen oder Viren verursacht werden. Sie können wechselseitig zwischen Tieren und Menschen übertragen werden.
(Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung)
Schmarotzer auf der Haut und im Fell
Die meisten Haustierbesitzerinnen und -besitzer kennen Probleme durch äußerliche Parasiten (Ektoparasiten). Diese sitzen auf dem Fell oder auf der Haut der Tiere und wandern gerne mal auf Menschen über, wo sie ein lästiges Jucken verursachen. Die Schmarotzer lassen sich aber vergleichsweise gut entfernen oder behandeln. Eher selten bringen von Ektoparasiten befallene Haustiere Infektionen in den Haushalt. Zwar sind Zecken als Überträger von Borreliose bekannt, die Tiere gehen aber kaum vom Tier auf den Menschen über.
Vorsicht bei inneren Parasiten
Weitaus gefährlicher für die Gesundheit sind innere Parasiten (Endoparasiten), die sich unsichtbar im Körper der Tiere tummeln. Gelangen zum Beispiel die Eier eines Katzen- oder Hundespulwurms in den menschlichen Körper, können die Larven, die sich daraus entwickeln, durch innere Organe wandern und dort Entzündungen verursachen. Die Larven des Fuchsbandwurms können in den inneren Organen des Menschen ernsthafte Schäden anrichten, vor allem in der Leber, aber auch im Gehirn. Sie müssen rechtzeitig chirurgisch entfernt oder medikamentös behandelt werden.
Parasiten, die über Haustiere auf Menschen übertragen werden (v.a. bei Hunden und Katzen)
Äußere Parasiten (Ektoparasiten):
• Läuse
• Haarlinge
• Flöhe
• Sarcoptes-Milben
Innere Parasiten (Endoparasiten):
• Katzenspulwurm
• Hundespulwurm
• Fuchsbandwurm
Welche Krankheiten können über Tiere auf Menschen übertragen werden?
Haustiere können Menschen vor allem über Kot, Urin, Speichel oder Tränenflüssigkeit mit Parasiten, aber auch mit Viren und Bakterien infizieren. Junge Nagetiere übertragen zum Beispiel lymphozytäre Choriomeningitis, die eine Hirnhautentzündung auslösen kann. Reptilien sind oft stark mit Salmonellen befallen, die bei Menschen zu Durchfall und Erbrechen führen. Über Katzenkot wird bei mangelnder Hygiene Toxoplasmose übertragen, die sowohl immungeschwächten Personen als auch bei einer Schwangerschaft dem ungeborenen Kind gefährlich werden kann. Wellensittiche können ihre Halterinnen oder Halter mit der Papageienkrankheit (Ornithose) anstecken, die im schlimmsten Fall die Lunge oder andere innere Organe befällt.
Infektionen durch Viren und Bakterien, die über Tiere auf Menschen übertragen werden
Infektion | Mögliche Folgen | Überträger der Zoonose |
---|---|---|
Lymphozytäre Choriomeningitis | Hirnhautentzündung | Junge Nagetiere |
Ornithose (Papageienkrankheit) | Befall der Lunge oder der inneren Organe | Wellensittiche |
Salmonellen | Durchfall und Erbrechen | Reptilien |
Toxoplasmose | Behinderungen bei ungeborenen Kindern oder Fehlgeburt | Katzen(kot) |
Auch wenn Haustiere nur selten ernsthafte Krankheiten auf den Menschen übertragen, sollten Risikogruppen wie Schwangere sowie immungeschwächte Kinder und Erwachsene vorsichtig sein im direkten Kontakt mit Tieren. Durch sorgsame Hygienemaßnahmen lassen sich Zoonosen weitgehend vermeiden.
Tipps zum Schutz gegen Zoonosen
- Hände regelmäßig und gründlich mit warmem Wasser und Seife waschen
- Kindern frühzeitig beibringen, sich nicht von Hunden abschlecken zu lassen, vor allem nicht im Gesicht
- Haustiere sollten nicht ins Bett ihrer Besitzerinnen und Besitzer gelassen werden
- Bettstätten, Käfige und Toiletten der Tiere regelmäßig reinigen
- Hunden die Pfoten säubern, wenn sie von draußen ins Haus oder in die Wohnung kommen
Infektionen bei Tier und Mensch ernst nehmen
Eine wichtige Maßnahme gegen Zoonosen ist der regelmäßige Besuch bei Tierärztinnen oder -ärzten. Denn dort sind Entwurmungen und Kontrollen auf Ektoparasiten unverzichtbare Bestandteile der Untersuchungen. Bei Verdacht auf Infektionen wird geklärt, ob die Krankheit der Tiere auch für Menschen gefährlich werden kann.
Leiden umgekehrt Haustierbesitzerinnen oder -besitzer an einer Infektion unklaren Ursprungs, sollten sie sie ernst nehmen und ihre Ärztin oder ihren Arzt über tierische Mitbewohner als mögliche Überträger der Krankheitserreger informieren. So lassen sich durch Zoonosen verursachte Krankheiten herausfinden und wirksam bekämpfen.