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Gathmann Michaelis und Freunde | Detail

Zoonosen: Wenn Haustiere krank machen

| Haushalt

Diese Krankheiten können Hunde, Katzen und Co. auf den Menschen übertragen.

In vielen Familien gehört die Schmusekatze, der freche Welpe oder das Meerschweinchen selbstverständlich dazu. Die Tiere lassen sich berühren und streicheln, doch bei engem Kontakt ist auch Vorsicht angebracht: Über Haustiere können sich nämlich Krankheiten auf den Menschen übertragen, sogenannte Zoonosen. Bekannte Beispiele für Zoonosen sind Borreliose und Toxoplasmose.

Kind mit einer Katze als Haustier Kind mit einer Katze als Haustier
Foto: FamVeld / shutterstock.com

Was sind Zoo­no­sen?

Der Begriff Zoonosen leitet sich aus den griechischen Wörtern zoon (Lebewesen) und nosos (Krankheit) ab und bezeichnet Infektionskrankheiten, die von Bakterien, Parasiten, Pilzen, Prionen oder Viren verursacht werden. Sie können wechselseitig zwischen Tieren und Menschen übertragen werden.

(Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung)

Schma­rot­zer auf der Haut und im Fell

Die meisten Haustierbesitzerinnen und -besitzer kennen Probleme durch äußerliche Parasiten (Ektoparasiten). Diese sitzen auf dem Fell oder auf der Haut der Tiere und wandern gerne mal auf Menschen über, wo sie ein lästiges Jucken verursachen. Die Schmarotzer lassen sich aber vergleichsweise gut entfernen oder behandeln. Eher selten bringen von Ektoparasiten befallene Haustiere Infektionen in den Haushalt. Zwar sind Zecken als Überträger von Borreliose bekannt, die Tiere gehen aber kaum vom Tier auf den Menschen über.

Vor­sicht bei in­ne­ren Pa­ra­si­ten

Weitaus gefährlicher für die Gesundheit sind innere Parasiten (Endoparasiten), die sich unsichtbar im Körper der Tiere tummeln. Gelangen zum Beispiel die Eier eines Katzen- oder Hundespulwurms in den menschlichen Körper, können die Larven, die sich daraus entwickeln, durch innere Organe wandern und dort Entzündungen verursachen. Die Larven des Fuchsbandwurms können in den inneren Organen des Menschen ernsthafte Schäden anrichten, vor allem in der Leber, aber auch im Gehirn. Sie müssen rechtzeitig chirurgisch entfernt oder medikamentös behandelt werden.  

Pa­ra­si­ten, die über Haus­tie­re auf Men­schen über­tra­gen wer­den (v.a. bei Hun­den und Kat­zen)

Äußere Parasiten (Ektoparasiten): 

• Läuse

• Haarlinge

• Flöhe

• Sarcoptes-Milben

 

Innere Parasiten (Endoparasiten):

• Katzenspulwurm

• Hundespulwurm

• Fuchsbandwurm

Ratte als Haustier in den Händen eines Kindes Ratte als Haustier in den Händen eines Kindes
Foto: fizkes / shutterstock.com

Wel­che Krank­hei­ten kön­nen über Tie­re auf Men­schen über­tra­gen wer­den?

Haustiere können Menschen vor allem über Kot, Urin, Speichel oder Tränenflüssigkeit mit Parasiten, aber auch mit Viren und Bakterien infizieren. Junge Nagetiere übertragen zum Beispiel lymphozytäre Choriomeningitis, die eine Hirnhautentzündung auslösen kann. Reptilien sind oft stark mit Salmonellen befallen, die bei Menschen zu Durchfall und Erbrechen führen. Über Katzenkot wird bei mangelnder Hygiene Toxoplasmose übertragen, die sowohl immungeschwächten Personen als auch bei einer Schwangerschaft dem ungeborenen Kind gefährlich werden kann. Wellensittiche können ihre Halterinnen oder Halter mit der Papageienkrankheit (Ornithose) anstecken, die im schlimmsten Fall die Lunge oder andere innere Organe befällt. 

In­fek­tio­nen durch Vi­ren und Bak­te­ri­en, die über Tie­re auf Men­schen über­tra­gen wer­den

Infektion Mögliche Folgen Überträger der Zoonose
Lymphozytäre Choriomeningitis Hirnhautentzündung Junge Nagetiere
Ornithose (Papageienkrankheit) Befall der Lunge oder der inneren Organe Wellensittiche
Salmonellen Durchfall und Erbrechen Reptilien
Toxoplasmose Behinderungen bei ungeborenen Kindern oder Fehlgeburt Katzen(kot)

Auch wenn Haustiere nur selten ernsthafte Krankheiten auf den Menschen übertragen, sollten Risikogruppen wie Schwangere sowie immungeschwächte Kinder und Erwachsene vorsichtig sein im direkten Kontakt mit Tieren. Durch sorgsame Hygienemaßnahmen lassen sich Zoonosen weitgehend vermeiden. 

Tipps zum Schutz ge­gen Zoo­no­sen

  • Hände regelmäßig und gründlich mit warmem Wasser und Seife waschen
  • Kindern frühzeitig beibringen, sich nicht von Hunden abschlecken zu lassen, vor allem nicht im Gesicht
  • Haustiere sollten nicht ins Bett ihrer Besitzerinnen und Besitzer gelassen werden
  • Bettstätten, Käfige und Toiletten der Tiere regelmäßig reinigen 
  • Hunden die Pfoten säubern, wenn sie von draußen ins Haus oder in die Wohnung kommen

In­fek­tio­nen bei Tier und Mensch ernst neh­men

Eine wichtige Maßnahme gegen Zoonosen ist der regelmäßige Besuch bei Tierärztinnen oder -ärzten. Denn dort sind Entwurmungen und Kontrollen auf Ektoparasiten unverzichtbare Bestandteile der Untersuchungen. Bei Verdacht auf Infektionen wird geklärt, ob die Krankheit der Tiere auch für Menschen gefährlich werden kann.

Leiden umgekehrt Haustierbesitzerinnen oder -besitzer an einer Infektion unklaren Ursprungs, sollten sie sie ernst nehmen und ihre Ärztin oder ihren Arzt über tierische Mitbewohner als mögliche Überträger der Krankheitserreger informieren. So lassen sich durch Zoonosen verursachte Krankheiten herausfinden und wirksam bekämpfen. 

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