Gefahr durch Zecken
Wie Sie eine Zecke richtig entfernen und Zeckenbisse vermeiden.
Zecke entfernen in 5 Schritten
- Ergreifen Sie die Zecke bestenfalls mit einer speziellen Zeckenkarte (gibt’s in der Apotheke), einem Zeckenhaken, einer Zeckenzange oder – falls Sie diese nicht zur Hand haben - mit einer möglichst spitzen, zangenartigen Pinzette. Setzen Sie die Karte, Zange oder Pinzette ganz nah an der Haut an, um diese vollständig zu entfernen.
- Ziehen Sie die Zecke langsam, gleichmäßig und vor allem gerade heraus. Sie sollten diese auf keinen Fall herausdrehen, da die Zecke so unter Umständen nicht vollständig entfernt wird.
- Achten Sie insbesondere bei der Verwendung einer Pinzette darauf, die Zecke nicht zu quetschen, da so Krankheitserreger in die Haut gelangen können.
- Reinigen Sie die Einstichstelle nach der Entfernung der Zecke mit Wunddesinfektionsmittel und waschen Sie sich gründlich die Hände. Achtung: Tragen Sie auf keinen Fall Desinfektionsmittel, Nagellackentferner oder andere „Hilfsmittel“ auf die noch in der Haut sitzende Zecke auf. Diese können das Tier reizen und die Abgabe seines infektiösen Speichels verstärken.
- Es kann sein, dass der Rüssel der Zecke, sichtbar als kleiner schwarzer Punkt, in der Wunde verbleibt. Versuchen Sie nicht, diesen zu entfernen. Mit der Zeit wird dieser durch die Haut entfernt. Beobachten Sie die Einstichstelle jedoch mehrere Wochen lang und kontaktieren Sie einen Arzt, falls sich die Haut verändert.
Warum Zeckenstiche gefährlich sind und wo Risikogebiete liegen.
Ein Zeckenbiss – oder wissenschaftlich korrekt ausgedrückt - ein Zeckenstich ist für den Menschen nicht gefährlich. Gefährlich sind vielmehr Krankheiten, die dadurch übertragen werden können. Zu den häufigsten Krankheiten zählen hierzulande Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Vor allem der Süden Deutschlands, vorrangig Bayern und Baden-Württemberg, gelten laut Robert-Koch-Institut (RKI) als Risikogebiet für FSME-Erkrankungen. Eine detaillierte Karte der FSME-Risikogebiete gibt es hier.
Führt ein Zeckenbiss zwangsläufig zu einer Erkrankung?
Nein, ein Zeckenbiss führt nicht in jedem Fall zu einer Erkrankung. Das Robert-Koch-Institut gibt Entwarnung: Denn selbst in FSME-Risikogebieten sind nur wenige Zecken (im Durchschnitt 0,1 bis 5 Prozent) mit dem FSME-Virus infiziert. Eine Borrelien-Infektion, die zur Borreliose führen kann, wurde nach Untersuchungen in Deutschland und der Schweiz bei 2,6 bis 5,6 Prozent der Betroffenen durch Blutabnahme festgestellt. Doch nur ein kleiner Teil dieser Personen erkrankt. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, nach einem Zeckenbiss an FSME oder Borreliose zu erkranken, als gering einzuschätzen. Betroffene sollten daher auf keinen Fall in Panik geraten. Doch Zeckenbisse sind unbedingt ernst zu nehmen und Zecken fachgerecht zu entfernen. Suchen Sie einen Arzt auf, wenn Sie sich unsicher sind.
Mit diesen 4 Tipps können Sie einen Zeckenbiss vermeiden
- Tragen Sie beim Aufenthalt im Wald und auf Wiesen möglichst geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und langen Hosenbeinen, hohem Kragen und festen Schuhen. Das erschwert Zecken, an für sie geeignete, geschützte Hautstelle zu kommen (z.B. Ellenbeugen, Kniekehlen, Achseln, Bauchnabel oder Genitalbereich).
- Bleiben Sie nach Möglichkeit auf Gehwegen und meiden Sie hohes Gras oder Unterholz.
- Sie können Zeckenschutzmittel auf Haut oder auf Kleidung (Vorsicht vor Fleckenbildung) auftragen. Diese bieten ihren Schutz jedoch nur für eine begrenzte Zeit und können unter Umständen mit Gesundheitsrisiken verbunden sein.
- Suchen Sie Ihren Körper und ggf. den Körper Ihres Kindes nach dem Aufenthalt im Freien gründlich ab. Dabei sollten Sie die von Zecken bevorzugten Stellen besonders im Blick haben. Dazu gehören neben den in Punkt 1 beschriebenen Hautstellen auch der Haaransatz, die Ohren und der Hals.