Wie Sie Pflegebedürftige zum Trinken motivieren
Mit diesen Tipps beugen Sie Flüssigkeitsmangel im Alter vor.
„Trink doch noch ein bisschen“, müssen pflegende Angehörige oft sagen. Denn ältere Menschen nehmen oft zu wenig Flüssigkeit zu sich. Die Ursachen können ein nachlassendes Durstgefühl, Schluckbeschwerden oder motorische und geistige Einschränkungen sein. Allerdings ist bei Pflegebedürftigen die Gefahr besonders hoch, dass der Körper zu wenig Flüssigkeit erhält und die Gesundheit Schaden nimmt.
Flüssigkeitsmangel vorbeugen
Starke Warnzeichen für einen Flüssigkeitsmangel sind unter anderem Müdigkeit und Schwäche, Kopfschmerzen, Schwindel und Verwirrtheit sowie Verstopfung. Bleibt die Haut auf dem Handrücken bei leichtem Anheben stehen, kann auch das ein Warnzeichen sein. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Flüssigkeitsmenge von 1,3 bis 1,5 Litern. Bei Hitze, starker Mobilität oder Krankheiten eher mehr.
Pflegende Angehörige sollten deshalb versuchen, herauszufinden, warum die zu pflegende Person nicht trinken will oder kann, um dann die passende Unterstützung anbieten zu können.
Folgende Tipps helfen dabei:
Keine Lust zu trinken?
- abwechslungsreiche Getränkeauswahl (v. a. Wasser, Saftschorlen, ungesüßte Tees, Kaffee)
- Lieblingsgetränke anbieten
- angenehmen Rahmen schaffen (z. B. schöne Gefäße, anstoßen, bewusst Zeit nehmen)
- Gurke, Melone oder Suppe versorgen den Körper ebenfalls mit Flüssigkeit
Vergessen zu trinken?
- volle Gläser bereitstellen (z. B. am Esstisch, am Bett, in der Küche)
- ans Trinken erinnern
- Rituale einführen (z. B. Morgenkaffee oder Nachmittagstee)
- ggf. Trinkprotokoll führen
Motorische Einschränkungen?
- gut greifbare Trinkgefäße nutzen (z. B. rutschfest, mit Henkel, Vertiefungen)
- Trinkhilfen nach Bedarf (z. B. Schnabeltasse, Trinkhalm)
- Bewegungsablauf unterstützen
Schluckbeschwerden?
- Entzündungen in Mund- und Rachen behandeln
- Flüssigkeit andicken (gegen Verschlucken)
- Getränk darf nicht zu heiß oder zu kalt sein
- in kleinen Schlucken trinken
Keinen Zwang ausüben
Sollten Pflegebedürftige das Trinken verweigern, dürfen Angehörige trotz guter Absichten keinen Zwang ausüben. In diesem Fall sollten sie unbedingt ärztlichen Rat einholen.
Praxistipps zum Essen und Trinken in der Pflege:
www.zqp.de (Suchwort: Essen und Trinken)
- cgr
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