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Gathmann Michaelis und Freunde | Detail

Kohlenmonoxid in Innenräumen

| Haushalt

Mit diesen Tipps können Sie eine CO-Vergiftung vermeiden.

Kohlenmonoxid aus Holzpellets Kohlenmonoxid aus Holzpellets
Foto: Pixel-Shot / shutterstock.com

Wie ent­steht Koh­len­mon­oxid in der Woh­nung?

Werden Energieträger wie Holz, Kohle oder Gas durch Sauerstoffmangel unvollständig verbrannt, entsteht anstelle des ungefährlichen Kohlenstoffdioxids (CO2) das giftige Gas Kohlenmonoxid (CO). In geringen Mengen ist das Gas unproblematisch - solange genügend frische Luft vorhanden ist. Bei mangelhafter Luftzufuhr, zum Beispiel in geschlossenen Räumen, kann die Konzentration jedoch gefährlich ansteigen.

Warum ist Koh­len­mon­oxid so tü­ckisch?

Kohlenmonoxid ist hochgiftig, farb- und geruchslos. Eine schon in kleinen Mengen brisante Mischung. Wir Menschen können sie mit unseren Sinnen nicht wahrnehmen. Verbreitet sich Kohlenmonoxid (CO) in Innenräumen, kann dies schnell zu schweren Vergiftungen oder sogar zum Tode führen. Pro Jahr werden in Deutschland etwa 3.700 Menschen wegen einer CO-Vergiftung stationär behandelt. Für 370 Personen endet die Vergiftung tödlich.

Wel­ches sind die häu­figs­ten Ge­fah­ren­qu­el­len?

In Innenräumen besteht eine Gefahr durch Kohlenmonoxid vor allem beim Heizen. Es gibt aber auch versteckte Gefahrenquellen.

Holzkohlegrills: Fängt es im Laufe einer Grillparty plötzlich zu regnen oder wird es draußen zu kühl, werden Feier und Grills mit glühender Holzkohle oft in Innenräume verlegt. Keine gute Idee: Schon nach kurzer Zeit kann die steigende Kohlenmonoxid-Konzentration zu Vergiftungserscheinungen führen.

Shisha-Bars: Shishas werden traditionell mit Kohle betrieben. In schlecht gelüfteten Shisha-Bars kann die CO-Konzentration so stark ansteigen, dass es zu Vergiftungserscheinungen kommt, die sich manchmal erst nach einiger Zeit zeigen, etwa auf dem Heimweg.

Pellet-Heizungen: Während des Herstellungsprozesses der Holzpellets werden chemische Prozesse in Gang gesetzt, die unter anderem für das Entstehen von Gasen sorgen, etwa Kohlenmonoxid. Die Pellets setzen das CO noch Monate nach der Herstellung frei. Werden große Mengen von Pellets in nicht ausreichend gelüfteten Räumen gelagert, kann die CO-Konzentration schnell die Gesundheit gefährden.

Gasthermen: Sie gelten als sicher, solange das Heizgerät regelmäßig gewartet und der Aufstellraum gut gelüftet wird. Bei einem defekten Brenner ist häufig die Abgastemperatur zu niedrig, so dass die Abgase nicht komplett über den Schornstein abziehen können – sie strömen zurück in den Aufstellraum. Kohlenmonoxid tritt aus.

Vogelnester im Schornstein: Vor allem Dohlen nutzen ältere gemauerte Schornsteine gern als Nistplatz. Das Nistmaterial kann den Schornstein verstopfen, Abgase können nicht abziehen und strömen über das Abgasrohr in den Aufstellraum zurück. Auch Wespennester, Schnee oder Laub im Schornstein können diesen Effekt haben.

Fugen, Heizungsleitungen, Kabelführungen: Kohlenmonoxid kann durch Decken, Wände und Böden in andere Räume dringen. Ist zum Beispiel eine Gastherme defekt, kann das Gas durch Baustoffe, insbesondere durch Fliesenfugen, Heizungsleitungen und Kabelführungen dringen und Menschen in benachbarten Räumen oder sogar in anderen Wohnungen eines Mehrfamilienhauses gefährden.

Wie äu­ßert sich ei­ne CO-Ver­gif­tung?

Eine Kohlenmonoxid-Vergiftung erfolgt schleichend. Zu den Symptomen zählen Schwindel, Übelkeit, Erbrechen Kopfschmerzen, Ohrensausen, Sehstörungen, Kurzatmigkeit und Muskelschwäche. Eine hellrot verfärbte Haut ist ein Indikator für eine mittelschwere bis schwere Vergiftung.

Was ist bei Ver­dacht auf ei­ne CO-Ver­gif­tung zu tun?

Eine hohe CO-Konzentration kann innerhalb weniger Minuten zu Bewusstlosigkeit oder im schlimmsten Fall zum Tod führen. Bei Verdacht auf eine CO-Vergiftung gilt daher: sofort den Notruf (112) wählen, für frische Luft sorgen und, falls möglich, die Gasquelle schließen.

Wer braucht ei­nen Koh­len­mon­oxid-Mel­der?

Ein Co-Melder ist in jedem Haushalt sinnvoll. Er funktioniert ähnlich wie Rauchmelder und ist ab circa 30 Euro in Baumärkten, im Elektrofachhandel oder das Internet erhältlich. Sie überwachen permanent die Umgebungsluft und schlagen Alarm, sobald die CO-Konzentration den kritischen Wert überschreitet.

Wo soll­te man ei­nen Koh­len­mon­oxid-Mel­der an­brin­gen?

Ein CO-Melder sollte mindestens in Räumen mit Gasthermen, Heizungsanlagen und/oder im Pelletlager installiert werden. Sinnvoll ist die Montage auch in Wohn- und Schlafräumen. Wichtig: Kaufen Sie nur CO-Melder, die von einem anerkannten Prüfinstitut nach DIN EN 50291-1 geprüft und zertifiziert worden sind.

Weitere Infos zu Rauch- und CO-Meldern finden Sie hier.

 

Wichtige Tipps in Kürze:

  • Benutzen Sie Holzkohlegrills nie in geschlossenen Räumen, auch nicht als Wärmequelle. Gasheizstrahler haben in Innenräumen ebenfalls nichts zu suchen.
  • Trennen Sie Holzpelletlager baulich von Wohnungsräumen und sorgen Sie für ausreichende Belüftung. 
  • Kontrollieren Sie Schornsteine und Abgasschächte regelmäßig auf Verstopfungen. Ein Dohlengitter am Schornstein verhindert, dass Vögel darin nisten können. 

- sck

Fotohinweis (Titelbild): Vitaliy / stock.adobe.com

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