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Gathmann Michaelis und Freunde | Detail

Besser sichtbar auf dem Weg zu Schule

| Kinder

In der dunklen Jahreszeit erhöht sich das Unfallrisiko im Straßenverkehr. Wie Eltern dazu beitragen können, dass ihr Kind auf dem Schulweg zu sehen ist.

Dunkelheit, Schneetreiben oder Regen beeinträchtigen im Winter auf den Straßen oft die Sicht. Viele Menschen tragen zudem dunkle Kleidung. Für Kinder auf dem Schulweg ist das besonders gefährlich, ihnen droht, von anderen Verkehrsteilnehmern nicht wahrgenommen zu werden. „Für Autofahrer und Autofahrerinnen sind sie dann erst ab einer Entfernung von unter 25 Metern überhaupt erkennbar“, warnt Rainer Knittel, Präventionsexperte der Unfallkasse Hessen (UKH). Bei Tempo 50 betrage der Bremsweg selbst mit einer Vollbremsung jedoch schon 30 Meter – zu spät, um einen Unfall zu vermeiden. „Darum gilt besonders in der dunklen Jahreszeit: Viel sicherer ist, wer sichtbar ist.“

In heller Kleidung sind sie bereits aus 40 Metern Entfernung zu sehen. Kinder, die eine Warnweste in Neonfarben und mit retroreflektierenden Streifen tragen, fallen selbst im Zwielicht aus 140 Metern Distanz auf. Ab dem dritten Schuljahr weigern sich die meisten Kinder jedoch, Warnwesten zu tragen. Eine helle Steppjacke aus reflektierendem Material kann eine tragbare und sichere Alternative darstellen.

Rückenansicht eines Schulwegs im Winter Rückenansicht eines Schulwegs im Winter
Foto: Irina Schmidt / shutterstock.com

DIN 58124 – die Nummer für sichtbare Ranzen

„Auch der Schulranzen ist für die Sichtbarkeit von Kindern sehr wichtig“, sagt Rainer Knittel. Er rät Eltern, beim Kauf unbedingt auf die Angabe DIN 58124 zu achten. Diese Norm legt zum Beispiel fest, dass von den sichtbaren Flächen mindestens zehn Prozent aus retroreflektierendem Material und weitere 20 Prozent aus fluoreszierendem Material in Tagesleuchtfarben – wie etwa gelb, orange, pink oder neongrün – bestehen müssen.

Mit dem Übergang zur weiterführenden Schule endet in der Regel die Phase der Schulranzen. Nun sind bei Schülerinnen und Schülern eher Schulrucksäcke angesagt. Die gibt es ebenfalls in Designs mit hellen und reflektierenden Stoffen, die nicht kindlich aussehen. Einige Schulrucksäcke sind mit Reflektoren ausgestattet, die wie schicke Accessoires wirken. Ein Test mit der Taschenlampe im Dunkeln zeigt, ob sie sicherheitshalber mit Reflektoranhängern ergänzt werden sollten. Im Internet finden sich inzwischen Motive, die auch Teenagern gefallen. Hersteller haben sich darauf eingestellt, denn in manchen EU-Ländern, darunter Finnland und Estland, sind Fußgängerinnen und Fußgänger verpflichtet, im Dunkeln Reflektoren zu tragen. Achtung: Nicht alle Reflektoranhänger aus Online-Shops sind zertifiziert und somit geeignet.

Als sehr praktisch erweisen sich gelbe oder orange reflektierende Klack- oder Schnappbänder. Sie werden auch als „Slap Wraps“ oder „Snap Wraps“ bezeichnet und schließen sich von allein, wenn sie gegen Arme oder Beine anschlagen. Wer sie trägt, ist schon aus einer Entfernung von 130 bis 160 Metern wahrnehmbar.

Auf Zertifizierung achten

Beim Kauf von Warnwesten, Reflektoren oder „Snap Wraps“ sollten Eltern darauf achten, dass die Reflektoren das CE-Zeichen tragen und nach EN 17353 zertifiziert sind, die die vorherige Norm EN 13356 abgelöst hat.

Schülerinnen und Schüler, die auch in der dunklen Jahreszeit mit dem Fahrrad oder Roller zur Schule fahren, sollten eine geeignete Reflektorweste tragen. Oft besteht sie aus gekreuzten Gurten mit verstellbaren Steckschnallen, so dass sich die Radweste auch über dicken Jacken anziehen lässt. Falls der Fahrradhelm nicht reflektiert, helfen selbstklebende Reflektorstreifen, Sticker oder ein auffälliger Regenüberzug. Reifen mit Reflexstreifen oder reflektierende Felgenaufkleber dienen ebenfalls der Sicherheit. Eltern empfiehlt der UKH-Experte, regelmäßig zu prüfen, ob die Beleuchtung und Reflektoren an den Fahrrädern und Rollern intakt und die Bremsen gut funktionieren. „Im Zweifel gilt: Lieber das Rad stehen lassen und zu Fuß gehen oder auf Bus und Bahn umsteigen.“

– miu

Foto (Titelbild): Irina Schmidt / stock.adobe.com

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