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Gathmann Michaelis und Freunde | Detail

Insektenstiche erkennen: Was hat mich gestochen?

| Sicher unterwegs

So erkennen Sie, welches Insekt Sie gestochen hat.

Foto: FamVeld / shutterstock.com

Warum kön­nen In­sek­ten­sti­che ge­fähr­lich sein?

Insektenstiche sollten ernst genommen werden, denn sie können schwere anaphylaktische Reaktionen hervorrufen, die sich in Schwellungen, starkem Juckreiz, Atemnot oder sogar Bewusstseinsstörungen äußern. Im schlimmsten Fall kommt es zum Herz-Kreislauf-Stillstand.
Wer derartige Anzeichen bei sich oder einer anderen Person bemerkt, sollte umgehend den Notruf 112 rufen.
Menschen mit einer Allergie gegen Insektenstiche wird empfohlen, ein Notfallset mit sich zu führen, um im Ernstfall Erste-Hilfe-Maßnahmen ergreifen zu können. Die Zusammensetzung des Notfallsets variiert je nach Allergie. Häufig enthält es Adrenalinspritzen, ein Antihistaminikum und Kortison.
Riskant sind vor allem Stiche am Hals oder im Mund- und Rachenbereich. Auch bei Nicht-Allergikern können starke Schwellungen der Schleimhäute die Atmung beeinträchtigen. Tritt in einem solchen Fall akute Atemnot auf, sollte sofort der Notruf verständigt werden. Bis zu seinem Eintreffen können kühle Umschläge und das Lutschen von Eiswürfeln helfen, die Schwellung zu verlangsamen. 

In­sek­ten­sti­che rich­tig zu­ord­nen

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die häufigsten Insektenstiche und -bisse sowie die damit verbundenen Beschwerden und Risiken.

Foto: Bachkova Natalia / shutterstock.com

Bie­ne und We­s­pe

Der Stich einer Biene oder Wespe ist schmerzhaft. Er führt zu Rötung und Schwellung. Der Bienenstachel hat einen Widerhaken und bleibt deshalb häufig in der Haut stecken. Hängt der Giftbeutel der Biene daran, sollte der Stachel nicht angefasst und herausgezogen werden, denn es besteht die Gefahr, dass das restliche Gift freigesetzt wird und in die Wunde gelangt. Der Stachel kann mit dem Fingernagel oder einer Kreditkarte abgekratzt werden. 

Im Gegensatz zu Bienen können Wespen mehrmals zustechen, da ihr Stachel nicht in der Haut verbleibt.

So können Sie Wespen mit einer einfachen Methode fernhalten.

Mü­cke

Mückenstiche sind in der Regel leicht zu erkennen. Sie erscheinen als rote, juckende Beulen auf der Haut, die durch die im Speichel der Mücke enthaltenen Eiweiße hervorgerufen werden. Schwellung und Rötung klingen nach wenigen Stunden bis Tagen wieder ab. Mücken sind besonders in den Abend- und frühen Morgenstunden aktiv, daher ist das Tragen von langärmliger Kleidung und das Auftragen eines insektenabwehrenden Mittels eine effektive Präventivmaßnahme.

Brem­se

Ein Bremsenstich bleibt selten unbemerkt: Er kann sehr schmerzhaft sein und zu starken Schwellungen und Rötungen um die Einstichstelle führen. Die Symptome klingen nicht so schnell ab wie bei einem Bienen- oder Mückenstich; es kann bis zu zwei Wochen dauern, bis ein Bremsenstich abgeheilt ist. Kratzen sollte unbedingt vermieden werden. Linderung verschaffen kühlende Gels oder Salben.
Bremsen sind tagsüber aktiv und halten sich an schwülwarmen Tagen häufig in der Nähe von Weiden oder Gewässern auf. 

Ze­cke

Ein Zeckenstich ist für Menschen nicht per se bedenklich, riskant ist das anschließende Blutsaugen, denn dabei können Krankheitserreger übertragen werden. Sie können zu Infektionskrankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) führen.
Der Stich einer Zecke ist oft schmerzlos und kann lange unbemerkt bleiben. Eine auf der Haut festsitzende und leicht vollgesogene Zecke ähnelt einem kleinen bräunlich-schwarzen Käfer; die Larven sind so klein, dass sie mit einer Sommersprosse verwechselt werden können.
Typische Einstichstellen sind Haaransatz, Hals, hinter den Ohren, unter den Armen, am Bauch, zwischen den Beinen und in den Kniekehlen. Betroffene sollten die Einstichstelle nach dem Entfernen der Zecke einige Tage beobachten, denn die typische Wanderröte auf der Haut, die durch den Borreliose-Erreger entsteht, zeigt sich oft erst nach Tagen oder Wochen. Wer kurz nach einem Zeckenstich Krankheitszeichen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen zeigt oder eine ringförmige Rötung im Bereich der Stichstelle entdeckt, sollte eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.


Weitere nützliche Tipps zum Thema Zecken finden Sie hier.

Floh

Stiche von Flöhen werden umgangssprachlich als Flohbisse bezeichnet. Die Parasiten beißen allerdings nicht zu, sondern haben einen Stechrüssel.  Meist sind die Flohbisse in Gruppen angeordnet, da der Floh einige Probestiche vor dem Hauptstich durchführt, um ein Blutgefäß zu finden. Dadurch entstehen sogenannte Flohstraßen. Symptome der Flohbisse sind starker Juckreiz, Quaddeln und kleine Blutungen an der Einstichstelle. Juckreiz und Schwellungen lassen sich mit Kortisonsalbe behandeln, außerdem können Hausmittel wie eine aufgeschnittene Zwiebel oder kühlendes Aloe vera Gel Linderung verschaffen.

Gras­mil­be

Grasmilben sind so klein, dass man sie mit bloßem Auge kaum erkennen kann. Die Larven der Spinnentiere lauern zwischen Juni und Oktober im hohen Gras und werden von ihren Wirten im Vorbeigehen abgestreift. Sie bevorzugen feuchtwarme Stellen, an denen die Haut dünn ist, zum Beispiel Kniekehlen, Leisten, Knöchel oder Schambereich, und beißen dort zu. Sie saugen Zellsäfte sowie Lymphe und verlassen danach den Körper des Wirts. Der Biss ist harmlos, denn Grasmilben übertragen keine Krankheiten, sie verursachen allerdings starken anhaltenden Juckreiz und können zu roten Quaddeln führen. Meist sind viele kleine Bisse nebeneinander zu sehen, die erst nach zwei Wochen wieder verschwinden.
Um Stiche von Grasmilben zu vermeiden, sollten Sie geschlossene Kleidung tragen und Streifzüge durch hohes Gras vermeiden. Nach dem Aufenthalt in der Natur ist es ratsam, umgehend zu duschen, damit Milben, die bereits auf dem Körper sitzen, weggespült werden.

Foto: BalanceFormCreative / stock.adobe.com

Wie kann man In­sek­ten­sti­chen vor­beu­gen?

  • Lange Kleidung tragen und die Hose im hohen Gras in die Socken stecken. 
  • Zu Hause Insektenschutznetze an Fenstern und Türen befestigen.
  • Parfums und stark duftende (Sonnen-) Cremes oder Deos in der Natur vermeiden. 
  • Beim Wandern nicht vom Weg abkommen und Gebiete mit hohem Insektenaufkommen (z. B. große Wiesen) vermeiden.
  • Bei Gartenarbeit Handschuhe und geschlossene Schuhe tragen.
  • Müllbehälter regelmäßig leeren und sauber halten.
  • Haustiere regelmäßig auf Flöhe und Zecken kontrollieren und entsprechend behandeln.
  • Nicht herumfuchteln, wenn sich Wespen, Bienen oder Hornissen nähern. 
  • Im Freien süße Getränke aus Gläsern, Flaschen oder Dosen nur mit einem Strohhalm trinken.
  • Von blühenden Bäumen und Fallobst fernhalten.

Tipp: Statten Sie auch Ihre Reiseapotheke mit Insektenschutzmittel, kühlenden Salben und einer Zeckenzange aus, um Insektenstichen vorzubeugen oder sie zu behandeln.

Foto (Titelbild): Juri Bondar / shutterstock.com

 

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